Inhalt
Eine Gruppe von Astronomen auf Hawaii entdeckt im selben Abschnitt des Alls kurz hintereinander zwei
Gammastrahlen-Blitze, die sich zunächst nicht einordnen lassen. Erst halten sie es für einen Burster,
dann für einen galaktischen Jet. Oder ist es ein schwarzes Loch? Es scheint näher zu kommen. Und
nicht nur das - es visiert bestimmte Ziele an...
Rezension
Ein sehr gängiges Thema - etwas gefährliches rast auf die Erde zu - wurde hier aufgegriffen und geschickt
ausgebaut. Als das große Unbekannte macht einen der Eater richtig beklommen angesichts
der Bedrohung, die er darstellt. Benford hat es geschafft, den Leser voller Erwartung auf die nächsten
Informationsbrocken warten zu lassen, die von den Wissenschaftlern nach und nach enthüllt werden.
Doch irgendwann hatte sich dieses Momentum erschöpft und hinterließ nur heiße Luft. Die Personen
blieben blass und fremd, öde Strecken versuchte der Autor mit astrophysikalischen Diskursen zu füllen,
in dem die Handlung endgültig den Geist aufgab. Die Sensation, die Enthüllung des Rätsels kam wohl
zu früh und darauf folgte leider nichts mehr. Benford hat sich selbst das Wasser abgegraben, da er
außer dem Eater nichts zu bieten hat. Der "Kampf" wirkte müde und halbherzig und der Schluss hat
mich wirklich enttäuscht.
Darüber hinaus gibt es meiner Meinung nach Ungereimtheiten. Wie würden die Amis verhindern können,
dass auch andere Länder mitmischen wollen? Was sie zweifellos tun würden, aber im Buch scheinen
sie keine Rolle zu spielen. Überhaupt scheint Benford ein Übermaß an Patriotismus zu besitzen - USA,
das bemerkenswerte Land (O-Ton Benford), das die ganze Sache allein in die Hand nehmen muss. Die
ausschließliche Konzentration auf das Observatorium auf Hawaii hat im Verlauf der Geschichte Atmosphäre
und Glaubwürdigkeit missen lassen. In fünf Sätzen werden die Auswirkungen auf den Rest der
Welt beschrieben - dabei hätte mich gerade das interessiert. Wie reagieren die Menschen, die
unterschiedlichen Religionsanhänger etwa? Der Autor hat die menschliche Seite einfach weggelassen und
uns v.a. kalt analytisch denkende Astronomen vorgesetzt. Das Drama bleibt außen vor und muss den
zugegebenermaßen gut recherchierten Physik- und Astronomielektionen weichen, wobei die Spannung
umgekehrt proportional zur Seitenzahl ist.