Autor

Bergius, C.C.

Titel

Das Medaillon

Originaltitel

Genre

Drama

Seiten

512

Erscheinungsjahr

1971

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

C. Bertelsmann (zus. mit Random House)

Wertung

Inhalt

Ein junges Pärchen, Isa und Phil, haben sich gerade verlobt und suchen das dazu passende Erinnerungsstück in einem Antiquitätengeschäft. Ein Skarabäus hat es Isa sofort angetan, es kommt ihr sogar sehr bekannt vor. Kein Wunder, wurden Isa und Phil doch mehrere Male wiedergeboren, angefangen in der Zeit Echnatons und seiner Gattin Nofretete, die auf seinen Thron hin intrigert. Dann treffen sich die Liebenden im alten Rom wieder, Philippus als Berater des Kaisers Nero...

Rezension

Und so geht es in dieser Schmonzette an die fünf mal weiter, über den Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. So lange, bis die Trantüten endlich begriffen haben, worum es bei der Liebe eigentlich geht. Die Reinkarnationen dienen nämlich dem Zweck, Isa und Phil klar zu machen, dass Selbstlosigkeit, Beziehungen zu anderen und nicht das Streben nach dem eigenen Vorteil zur Glückseligkeit führen. Das wird ihnen nach ihrem Ableben jedesmal eingebläut, doch sie vergeigen die Sache dann doch immer wieder. Das ist ganz nett anzuschauen, wenn man gerade kein besseres Buch zur Hand hat, also auf einer einsamen Insel gestrandet ist und sich solch unsägliche Serien wie "Verliebt in Berlin" reinzieht. Wer bei letzterem nicht wie ich nach einer Minute auf Lebzeit genug davon gesehen hat, ist hier sicher goldrichtig. Bergius versucht nicht einmal, seine plumpen Botschaften irgendwie zu verpacken, sondern schmiert sie einem gleich auf's Brot. Das Treffen des Pärchens ist immer wieder auf's Neue unfreiwillig komisch in seiner überzogenen Dramatik und genau das, was man rührselig nennt. Die Sache mit der Wiedergeburt fand ich ganz witzig, vor allem da man, zwar sehr wenig, aber immerhin etwas über die jeweilige Zeit erfährt, was natürlich an keinen halbwegs fundierten historischen Roman heranreicht. Kitsch as Kitsch can, wie es doch so schön heißt. Peinlich, dass mir das Buch mit zwölf gefallen hat. Jetzt ist es mir unerträglich.