Autor

Branhorst, Andreas

Titel

Äon

Originaltitel

-

Genre

Mysterythriller

Seiten

607

Erscheinungsjahr

2009

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Heyne

Wertung

Inhalt

Seit der Trennung von seiner Frau ist Sebastian Vogler nicht mehr derselbe. Das lässt sich auch von den Menschen sagen, die seit einiger Zeit aus heiterem Himmel völlig druchdrehen und scheinbar grundlos morden, bevor sie sich selbst umbringen. Ein neuer Virus? Eine Sekte? Die Polizei steht vor einem Rätsel, ist doch fast nur die westliche Welt von diesen Amokläufen betroffen. Sebastian, ein Journalist, wird währenddessen nach Kabalbrien geschickt, um über den kleinen Jungen namens Raffaele zu berichten, der Wunderheilungen durchführen soll...

Rezension

Die ersten Toten lassen nicht lange auf sich warten und machen mehr als deutlich, dass dieser Roman nicht unter 16 freigegeben werden sollte. Besonders abstoßend dabei ist, dass unter den Opfern Kinder sind, denen unfassbar Grausames angetan wurde. Meiner Meinung nach waren diese Bluttaten völlig unnötig, zumal in dieser Detailliertheit. Denn aufregend ist "Äon" auch so schon genug, denn der Autor gönnt weder dem Leser noch den Protagonisten eine Verschnaufspause. Dabei greift Brandhorst zu einem simplen, jedoch wirkungsvollen Mittel, zwischen verschiedenen Figuren hin und her zu wechseln und dadurch sowohl Tempo, als auch Cliffhanger zu erzeugen. Sprich, die Handlung eines Kapitels hört stets genau dann auf, wenn es am interessantesten ist und man unbedingt den Ausgang der Ereignisse erfahren möchte. Außerdem schreckt er nich davor zurück, Leute sterben zu lassen, von denen man nie gedach hatte, dass sie bloße Bauernopfer sein würden. Daher kommt so manche Wendung unerwartet, obwohl man sich vieles denken kann: Wer wird denn wohl der Held des Tages?
Was ebenfalls anders ist, ist das mystische Element, welches mächtige Wesen, die wir vielleicht Dämonen nennen würden, Jahrhunderte überdauern lässt und ihnen übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Wenn man also einen lupenreinen Thriller erwartet, solte man sich von "Äon" fernhalten. Tiefschürfende Erkenntnisse über die menschliche Seele gibt es genretypisch ebenfalls nicht, doch drückt der Autor so auf die Tube, dass mich dies nicht weiter störte. Selbst im Ensspurt enttäuscht Brandhorst nicht und gehört somit zu einem der Autoren, den ich mir merken werde.

Schon gewusst?
Andreas Brandhorst schreibt unter zwei Pseudonymen: Thomas Lockwood und Andreas Weiler. (Quelle: Wikipedia)