Autor | Caldwell, Ian & Thomason, Dustin |
Titel | Das letzte Geheimnis |
Originaltitel | The Rule of Four |
Genre | Thriller |
Seiten | 446 |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Arrow (Teil v. Random House) |
Wertung | |
Inhalt
Der Princeton-Student Thomas Sullivan arbeitet gerade an seiner Diplomarbeit, als seinem Freund und Mitbewohner
Paul ein Durchbruch bei seinen Nachforschungen über das mehr als 500 Jahre alte Hyonerotomachia Poliphili gelingt. Toms Vater hatte sich bis zu seinem Tod mit demselben geheimnisvollen Buch beschäftigt und versucht,
es zu entschlüsseln. Tom und seinen Freunden scheint nun das Unmögliche zu gelingen. Dann gibt es jedoch
den ersten Toten...
Rezension
Vergleiche mit Dan Brown und Umberto Eco wohin das Auge blickt. Nur sind diese gänzlich unangebracht.
Bei Dan Browns "The Da Vinci Code" konnte ich miträtseln und das Tempo genießen, doch bei Caldwell und Co.
sind Schnecken unterwegs, die durch ihre schwierigen Beziehungen und zur Lösung des Hypnerotomachia
kriechen. Die meiste Zeit jedoch schlappen Tom und seine Freunde durch die Gegend, spielen eine Art Paintball,
gehen auf Parties oder tun sonst irgendwelche nichtigen Dinge. Ab und zu sitzen Tom und Paul grübelnd über
einem neuen Rätsel des Buches und präsentieren dann die Antwort ein paar Seiten später. Das alles wird so
behäbig abgespult, dass ich schon bald begann, ganze Passagen zu überspringen, um an eine fesselndere Stelle
zu gelangen.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich, dass die beiden Autoren auf ganzer Linie gescheitert sind. Ihre Figuren agieren
blindlings und bleiben mir egal und Schwung kommt keiner in die Geschichte. Ein Student ist tot und sie machen
weiter, als sei nichts! Ihre Zimmer werden durchwühlt - ist ja nichts gestohlen worden. Stattdessen lassen sie,
womit ich sowohl die Urheber, als auch die Figuren meine, den Intellektuellen raushängen (wobei sie nicht einmal
annähernd an Eco herankommen) und kauen einem ständig vor, wie toll doch Princeton und seine Studenten seien.
Ich kann nur sagen, eine im Grunde solide Idee - ein 500 Jahre altes Buch wird entworren - ist hier völlig verhunzt
worden. Francesco Colonna, der Verfasser der Hypnerotomachia, soll sich all die Mühe gemacht haben, um ewig
belangloses Gewäsch zu verschlüsseln?! Mit jeder neuen Nachricht, die Tom und Paul lesen konnten, hoffte ich,
dass die Geschichte endlich anlaufen würde. Pustekuchen. Lesen Sie lieber die Originale von Dan Brown und
Umberto Eco. "The Da Vinci Code" ist rasant und unterhaltsam, Ecos Bücher lehrreich und komplex - alles Attribute,
die "The Rule of Four" sicherlich nicht besitzt.