Autor

Chechov, Anton

Titel

Flattergeist

Originaltitel

Poprygun'ja

Genre

Drama

Seiten

28

Erscheinungsjahr

1892

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Diogenes

Wertung

Inhalt

Die Frau des Arztes Dubow versteht es, sich zu amüsieren. Olga Ivanovna verkehrt in der Gesellschaft von Künstlern, malt selbst, geht ins Theater und auf Gesellschaften oder veranstaltet selbst eine Matinée. Ihr Mann spielt dabei nur eine Nebenrolle, er ist zurückhaltend und so gar nicht wie sie, die er vergöttert. Auf der Rückreise von einer Landpartie mit Künstlern geschieht dann das wohl Unvermeidliche. Olga bandelt mit einem Maler an, der aber bald genauso mit mit ihr verfährt wie sie mit ihrem Mann...

Rezension

Da kann ich nur sagen, recht geschieht ihr! Eine derart egozentrische und faule Person hält sich für etwas Besseres als den Naturwissenschaftler Dymov, der von Kunst nichts versteht und wie ein kleiner Junge bewundernd zu ihr aufblickt. Diese Frau hat wirklich einen Tumult in mir ausgelöst, worin sich Mitleid ob ihrer Naivität einschlich, aber vor allem aus Wut bestand, wie sie ihren Gatten nur derart schändlich behandeln kann. Dymov ist ihr gegenüber zu gutherzig und schwach und das Drama nimmt seinen Lauf.
Für "Flattergeist" spricht, dass es sehr intensive Emotionen in mir auslöste; ich konnte einfach nicht unberührt wieder daraus hervorgehen. Chechow hat den Snobismus dieses Milieus sehr gut dargestellt und man fragt sich, wie das alles enden soll. Mit der Einstellung der Personen kann ich mich dennoch nicht abfinden, zu sehr wühlte mich ihr Verhalten auf und zu wenig lernte ich ihre Gedanken kennen, um sie zu verstehen. Daher nur eine drei für Olga und Konsorten.