Autor

Cherryh, Caroline Janice
(*1942)

Titel

Geklont

Originaltitel

Cyteen

Genre

Science Fiction

Seiten

680

Erscheinungsjahr

1988

Auszeichnungen

Hugo Award (1989)
Locus Award (1989)

Verfilmungen

Verlag

Grand Central Publishing
(Teil v. Hachette Book Group)

Website des Autors

www.cherryh.com

ISBN

978-0-446-67127-9

Wertung

Inhalt

Der Planet Cyteen ist eine solch unwirtliche Welt, dass die Kolonisten beschlossen, ihre Reproduktionsrate zu erhöhen, um genug Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben. Dazu griffen und greifen sie immer noch zu einem ungewöhnlichen Mittel, der Gentechnik. Zu diesem Zweck wurde die Reseune Facility gegründet, die in der dritten Generation von Ariane Emory mit eiserner Faust geleitet wird. Für Justin Warrick, seinen Vater Jordan und den Azi Grant ist es ein Gefängnis. Besonders für Grant scheint keine Möglichkeit zu geben, sich von Emory zu lösen, da er als Azi in den Laboren Reseunes erschaffen worden ist und damit zu dessen Besitzümern gehört...

Rezension

Die ersten Dutzend Seiten sind wirklich abschreckend. Bevor man überhaupt die Protagonisten kennenlernt, wird sich schon in der Geschichte des Planeten Cyteen, politischen Ränken und Parteipolitik ergangen. Dabei wird man mit Namen bombardiert und das kann ich überhaupt nicht leiden, weil ich sie mir sowieso nicht merken kann. Außerdem drängte sich mir der Eindruck auf, die Autorin hätte blind drauflos geschrieben, ohne sich vorher Gedanken darüber gemacht zu haben, wohin sich die Handlung entwickeln soll. Vielleicht wird sie davon genauso überrascht wie der Leser? Denn bei ihr scheint alles möglich, die Geschichte kann in so viele verschiedene Richtungen fortlaufen, dass man sie kaum vorhersehen kann. Das macht ihre Bücher so fesselnd.
Leider benötigte Cherryh diesmal zuviel Anlauf und ich schleppte mich von einem der kurzen Kapitel zum nächsten. Schließlich, nach 30, 40 Seiten erst, spürte ich die altbekannte Faszination für die facettenreichen Charaktere, die ich, wie beispielsweise Ari, zuerst bewunderte, um sie später zu verabscheuen, immer im Wechsel oder zugleich, ohne mich auf eine Meinung festlegen zu können. In den meisten Romanen ist das einfach, Gut und Böse ist klar getrennt - nicht so bei Cherryh. Ihre Figuren sind von solcher Sprödheit oder Ambivalenz, dass man sich nur schwer mit ihnen identifizieren kann, trotzdem kommt man kaum von ihnen los. Dieses Mal jedoch gingen die Protagonisten unter, beinahe erstickt von drögen Diskussionen um Standorte und die Finanzierund neuer Anlagen. Vielleicht nimmt ja der zweite Band Fahrt auf.

Schon gewusst?
Bei "Cyteen" handelt es sich um ursprünglich einen einzigen Roman, der vom deutschen Verlag in drei Bände geteilt wurde:
I: Der Verrat
II: Die Wiedergeburt
III: Die Rechtfertigung

Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Cyteen
I: Cyteen (1988)
II: Regenesis (2009)

auf deutsch:
Cyteen
I: Geklont