Autor | Cornwell, Bernard |
Titel | Das letzte Königreich |
Originaltitel | The Last Kingdom |
Genre | Historisches |
Seiten | 475 |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Rororo |
Website des Autors | www.bernardcornwell.net |
Wertung | |
Inhalt
Im Jahre 866 landen die Dänen erneut an den Küsten Nordenglands, um fruchtbare Böden für ihre Familien zu
erobern. Der Aldermann Uhrtred ruft sofort jeden wehrfähigen Mann zu den Waffen, um den Feind zurückzuschlagen. Doch König Osbert und Aella, der selbst die Macht übernehmen will, sind sich uneins und die
Engländer werden geschlagen. Uhtred, der Sohn des Aldermann, kaum zehn Lenze alt, wird gefangengenommen
und als Däne erzogen. Er findet Freunde, in Graf Ragnar einen zweiten Vater und erlangt Ruhm und Ansehen.
Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, da er sich für eine der beiden Seiten entscheiden muss...
Rezension
Was hätte diese Situation für Konfliktstoff geboten! Stattdessen liest sich dieser Roman meiner Meinung nach wie
ein Kinderbuch, da sich die kurzen, einfach gestrickten Sätze aneinanderreihen und damit nicht zum Verweilen
einladen. Zudem sah ich nie wirklich Gefahr am Horizont oder jedenfalls blieb sie dort, nämlich weit entfernt. Erst
geschieht das, dann jenes und fast alles ist völlig vorhersehbar, selbst den Schluss kann man sich denken. Drum
hatte ich nach etwa 150 Seiten keine Lust mehr, das Buch zu Ende zu lesen.
Was die Figuren angeht, so fand ich sie ziemlich lieblos gestaltet. Ein, zwei Charaktereigenschaften haben
Cornwell wohl gereicht. So ist Graf Ragnar mutig und humorvoll, Ubba lediglich finster, Uhtred tapfer, aber
zuweilen unentschlossen, was seine Zugehörigkeit angeht, usw. Ich habe eigentlich nur deswegen weitergelesen, weil ich auf den Satz „vielleicht der größte Autor historischer Abenteuergeschichten, den die Gegenwart
kennt“ (Washington Post) hereingefallen bin. Die Story plätschert müßig vor sich hin, es fließt Blut und zwar
reichlich und dann wird wieder Wasser und Brennholz geschleppt, herumgesegelt und mit Schwertern hantiert.
Nicht gerade das, was ich mit unter einem Abenteuer vorstelle. Auch die geschichtliche Seite kommt zu kurz,
erst das Nachwort bringt ein wenig Licht ins historische Dunkel. Aber es muss sowieso jeder für sich entscheiden,
ob er ein Buch mag oder nicht. Ich jedenfalls fand „Das letzte Königreich“ wenig fesselnd, allerdings nicht so
schlecht, dass man als Leser nicht doch einen Versuch wagen könnte.