Autor

Degen, Michael

Titel

Blondi

Originaltitel

Genre

Unterhaltung

Seiten

495

Erscheinungsjahr

2002

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Claassen (Teil v. Ullstein)

Wertung

Inhalt

Eine junge Frau ist nach ihrem Tod dazu verdammt, ständig wiedergeboren zu werden, in der Zeit vor- und zurückspringend, bis sie wieder an den Anfang zurückkehrt, dem Deutschland des 2. Weltkrieges. Dort wurde sie vergast, starb als Jüdin und wandelt immer wieder als Angehörige dieser Religion auf Erden. Doch diesmal ist sie in Gestalt eines Hundes unterwegs, aber nicht irgendeines, sondern dem Lieblingshund Hitlers...

Rezension

Ein fulminanter, faszinierender Roman aus einer gänzlich neuen Perspektive, der eines Tieres, das hin- und hergerissen ist zwischen dem Hass auf den Führer und der Treue zu seinem Herrchen. Die junge Frau muss die Form wahren und ihrer Rolle gerecht werden, wobei in Dialogen mit Gott immer wieder durchdringt, dass sie endlich aus ihrer Opferrolle aussteigen soll. Für Gott seien die Juden das auserwählte Volk, sie hätten ihn aber zutiefst enttäuscht und wütend gemacht mit ihrem Gebaren. Warum, liest man am besten selbst, obwohl diese philosophischen Gespräche ein wenig zu kurz kommen. Ich hätte mir mehr davon und weniger belanglose Begebenheiten aus einem Hundeleben gewünscht. Die meiste Zeit liest man vom Leben Blondis und wie sie aus der Haltung von Beinen und Füßen unter dem Tisch die wirklichen Gedanken und Gefühle der Menschen herausliest. A propos Gedanken, dass sich Hunde unterhalten können, ist ja okay, aber irgendwann kann Blondi auch mit Hitler kommunizieren und die Gedanken von den Leuten aufschnappen. Überhaupt ist sie der totale Wunderhund, springt über alles, kann singen... Fand ich ein wenig zu dick aufgetragen. Aber trotzdem habe ich schon lange keinen derart interessanten, kurzweiligen und auch amüsanten Roman gelesen, der eher von seiner kreativen Grundidee lebt und weniger von einer vorwärtstreibenden Handlung. Gelungen!
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