Autor

Dick, Philip K.

Titel

Der unmögliche Planet
- Sammlung seiner besten Kurzgeschichten

Originaltitel

Genre

Science Fiction

Seiten

830

Erscheinungsjahr

1952

Auszeichnungen

Verfilmungen

Total Recall (1990)
Screamers (1995)
Minority Report (2002)
Impostor (2002)

Verlag

Heyne

Website des Autors

www.pkdickbooks.com

Wertung

Inhalt

Wie kann ich den Inhalt von einer Sammlung von Kurzgeschichten wiedergeben? Sicher könnte ich hier alle Titel aufzählen, aber hier seien nur die bekanntesten erwähnt, die mit die besten sind, wie ich finde: Erinnerungen en gros (Total Recall), Variante 2 (Screamers) und Der Minderheitenbericht (Minority Report), die allesamt verfilmt wurden. Ins Detail gehen werde ich nicht, das würde bei den 30 Stories zu lange dauern...

Rezension

Daher sage ich nur ganz allgemein: Wer Science Fiction mag und sich v.a. sehr gerne in die Frage nach dem "was wäre wenn" hineindenkt, der sollte sich diesen Band nicht entgehen lassen! Dick erzählt nicht nur wirklich gute Geschichten, er vermag es auch, philosophische und moralische Themen so spielerisch leicht darzustellen, dass man sich ganz automatisch darüber Gedanken macht. Sicher, man kann auch einfach darüber hinweg lesen und sich an der reinen Handlung erfreuen, doch wird man da wohl den Kern der Sache verpassen. Ich denke, der Autor wollte gehört werden mit seiner Meinung und auch den Leser dazu bewegen, die seine zu überdenken und Diskussionen anzuregen. Obgleich viele der Erzählungen über ein halbes Jahrhundert alt sind, sprechen sie immer noch hoch aktuelle Themen an wie Abtreibung, totalitäre Regimes, die Macht der Medien über die Menschen... Dies in eine "verdauliche" Form zu bringen, gelingt Dick mal gut, mal weniger gut. Manchmal ist der erhobene Zeigefinger allzu deutlich und das, was mir so gefällt - die Verquickung von Unterhaltung und Ernst - fand ich da nicht geglückt. Aber insgesamt gesehen war ich von fast allen Stories begeistert, v.a. von solchen, die sich mit Zeit(sprüngen) und deren Logik befassen.
Charakterentwicklung ist hier natürlich kaum möglich, schon aufgrund der Erzählform. Dementsprechend schnell wird die Sache auf den Punkt gebracht. Der Versenkung in die Geschichten tut das aber kaum Abbruch, was viele Romanleser (mich anfangs auch) von solchen kompakten Stories abschreckt. Man lernt hier zwar keine komplette Welt kennen, mit großer Rahmenhandlung und vielen Charakteren. Dennoch fand ich mich stets sofort in der jeweiligen Situation zurecht und konnte, eben da die Personen einem ziemlich fremd bleiben, objektiver an die Themen herangehen und darüber nachdenken. Es ist nicht der unmögliche Planet, auf dem man sich hier wiederfindet, sondern viele mögliche Variationen unserer eigenen Zukunft. Es geht um uns Menschen und unsere Realität (oder auch nicht) und das hat einen Wiedererkennungswert, der einem hilft, sich in Dicks Fiktionen schnell einzufinden, auch wenn sie leider genauso schnell wieder vorbei sind.