Autor

Donaldson, Stephen Reeder

Titel

Die Chroniken von Thomas Covenant, dem Zweifler
I: Der Fluch des Verächters

Originaltitel

The Chronicles of Thomas Covenant, the Unbeliever
I: Lord Foul's Bane

Genre

Fantasy

Seiten

651

Erscheinungsjahr

1977

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Knaur

Website des Autors

www.stephenrdonaldson.com

Wertung

Inhalt

Von seiner Familie verlassen und aufgrund seiner Krankheit von der Gesellschaft ausgestoßen, will Covenant endlich wieder unter Menschen kommen. Er läuft die beiden Kilometer von seinem Haus zur Bank, um eine Rechnung zu bezahlen. Auf dem Weg zurück bleibt er wie erstarrt vor einem heranrasenden Polizeiauto stehen - und wacht wieder auf in einer völlig anderen Welt. Dort wird er als der prophezeite Berek Halbhand willkommen geheißen und soll daher das Land vor dem Verächter retten...

Rezension

Als Antihelden kann man Covenant schon bezeichnen, nur kommt dabei nicht genug herüber, dass er nicht nur kein strahlender Heroe, sondern ein sehr unsympathischer, griesgrämiger Geselle ist, der in einem fort herummäkelt und dessen "Ich bin doch ein Lepraleidender" mir irgendwann ungemein auf die Nerven ging. Überhaupt fand ich seine Argumentationen oft nicht zur Situation passend oder aus der Luft geholt und verstand auch nicht, wie die Leute um ihn herum ihn nur aushalten, geschweige denn so geduldig mit ihm sein konnten. Sie sind bei weitem zu gut, um wahr zu sein.
Das ist das größte Manko von Donaldson - die überzeichneten Figuren, kaum glaubwürdig und nur sehr oberflächlich skizziert. Was mich weiterlesen ließ war das unbezweifelbare Schreibtalent des Autors, womit er eine atmosphärisch dichte Welt zu erschaffen verstand, die ich kennenlernen wollte. Da dabei Protagonisten und Handlung etwas auf der Strecke blieben, hat mich manchmal darüber nachdenken lassen, ob ich das Buch nun in die Ecke werfen soll. Die Geschichte hat man so schon etliche male gelesen: Eine Prophezeiung, ein unfreiwilliger Held, ein machtvoller Ring, der große nie sichtbare Böse und die Odyssee einer Gruppe von Leuten zum Bestimmungsort, dem Donnerberg. Na, woran erinnert das alles wohl? Nicht sehr originell und nicht übermäßig spannend, dazu die "Charaktere". Und doch... Donaldsons Stil hat etwas an sich, das mir gefällt; die Dinge, die er beschreibt, erschienen unmittelbar vor meinem inneren Auge, fast konnte ich sie greifen... bis Covenant wieder den Mund aufmachte und den Zauber verdarb. Einige Leser meinen, entweder man hasst dieses Buch oder man liebt es. Von mir kann ich sagen, ich finde es ganz gut, aber man hätte vieles besser machen können. Zu vieles, als dass der Roman zu den "guten Büchern" aufgerückt wäre.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Die Chroniken von Thomas Covenant
I: Der Fluch des Verächters (1977)
II: Der siebte Kreis des Wissens (1977)
III: Die letzte Walstatt (1977)
komplett als Sammelband unter dem Titel "Die Macht des Rings" erschienen

im Original:
The Chronicles of Thomas Covenant, the Unbeliever
I: Lord Foul's Bane
II: The Illearth War
III: The Power that Preserves

darüber hinaus gibt es The Second Chronicles of Thomas Covenant