Autor

Eckert, Horst
(*1959)

Titel

Sprengkraft

Originaltitel

-

Genre

Politthriller

Seiten

410

Erscheinungsjahr

2009

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Grafit

Website des Autors

www.horsteckert.de

ISBN

978-3-89425-380-6

Wertung

Inhalt

Die Komissare Martin Zander und Anna Winkler sollen einen Fall bearbeiten, der schon über ein Jahr alt ist und wahrscheinlich niemals aufgeklärt werden wird. Zumal das Opfer bekanntermaßen Drogenhändler war und sich die Kreise, in denen es sich bewegte, nicht gerade auskunftsfreudig zeigen.
Währenddessen nimmt der PR-Profi Moritz Lemke eine Stelle bei den Freiheitlichen an, einer Partei, die bisher weit rechts angesiedelt war. Lemke soll jetzt den Schwenk zur Mitte vollführen und vor allem begründen. Dabei kommt ihm sehr gelegen, dass eine Bombe hochgeht, die wahrscheinlich von Islamisten gebaut worden ist...

Rezension

Zwischen diesen drei Schauplätzen wird nun hin und her gewechselt: Zwischen der Polizei und ihrer Ermittlungsarbeit, der Partei der Freiheitlichen und den Islamisten. So mancher Rezensent auf amazon hatte ebendies bemängelt, dass Eckert zu dick aufgetragen, zu viele Baustellen aufgemacht hätte. Tatsache ist, dass dabei die Figuren nur oberflächlich charakterisiert werden, ihre Situation jedoch fühlt sich sehr real an. Da ist zum einen der Druck, unter dem die Ermittler stehen, die Enttäuschung des Islamisten darüber, in seinem Leben nichts erreicht zu haben und die Kaltblütigkeit des PR-Mannes, der die aktuelle Lage für seine Zwecke ausschlachtet. Was eindeutig zu kurz kam war die positive Seite des muslimischen Teils unserer Gesellschaft, schließlich gibt es viele Gläubige, die hier integriert sind und sich von den Radikalen distanzieren. Vielleicht hätte ein Ermittler mit Migrationshintergrund gut getan.
Davon abgesehen fand ich "Sprengkraft" äußerst packend, weil sich eben alles genau so abspielen könnte. Die Polizisten sind nicht die strahlenden Helden, als die sie gerne vor allem in amerikanischen Thrillern dargestellt werden, Politiker wie die Vorsitzende der Freiheitlichen zweifeln an sich selbst und der Islamist, blind in seinem Hass gegen die westliche Lebensweise, wird zur echten Bedrohung. Die Auflösung überrascht und schockiert (Zander!), bringt den Roman aber zu einem würdigen Abschluss. (Juli 2012) (Februar 2012)

Schon gewusst?
Der Autor ist Diplompolitologe.

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