Autor

Edwardson, Ake

Titel

Die Schattenfrau

Originaltitel

Rop fran langt avstand

Genre

Krimi

Seiten

527

Erscheinungsjahr

1998

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Claassen (Teil v. Ullstein)

Wertung

Inhalt

An einem See am Stadtrand von Göteborg wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass sie erwürgt wurde und ein Kind geboren hat. Kommissar Winter muss seinen Urlaub abbrechen und den Fall übernehmen.

Rezension

Ich fand den Roman ziemlich trantütig und bar jeder Spannung. Der Autor beschreibt so viele unnütze Kleinigkeiten, als würde er das Set für einen Film aufstellen (ein Stuhl hier, ein Fenster da). Diese ganzen Details tragen überhaupt nicht dazu bei, die Gegend plastisch oder lebendig erscheinen zu lassen. Sie haben mich einfach nur in den Schlaf gewiegt und zu der Überzeugung gebracht, dass E. kein guter Erzähler ist und dass er keine Ahnung hat, worüber er schreiben soll. Manche Formulierungen wirken sogar unpassend oder auch banal-doof ("eigenartige Gemüse und Konserven. Manche Sorten sahen so aus als hätten sie weder ein vorn noch ein hinten - wie sollte man sie aufschneiden und kochen?" Ehrlich gesagt habe ich von einer Kartoffel auch noch nie ein vorn oder ein hinten gesehen..) Die Idee steht, doch alles bleibt so blutleer und E. vermag seine Geschichte nicht überzeugend rüberzubringen. Das liegt sicher auch an den Ungereimtheiten, wie etwa die Tatsache, dass die Tote einmal ein Kind geboren hat. Alle denken gleich an diesen armen Waisen, aber vielleicht ist es ja bei der Geburt gestorben und die Mutter sieht deshalb so ernst aus, ohne irgendwelche Lachfalten? Und kann der Bulle hellsehen oder was? Vor seinem inneren Auge hat er als Kind des Opfers öfters ein kleines Mädchen, was sich als richtig entpuppt. Auch nennt er die Tote bei sich Helene, was nachher auch stimmt. Und wieso nehmen die Polizisten kein Photo zu den Leuten mit, die glauben, dass ihre verschwundene Nachbarin das Opfer sein könnte? Statt dessen lassen sie sich die Wohnung von einem Schlosser aufmachen und entdecken da ein Photo, das beweist, dass die Tote da gewohnt hatte. Sie dürfen einfach so ohne Durchsuchungsbefehl oder irgendeine Handhabe in eine Wohnung? Nun ja, selten so ein witzloses, schlecht geschriebenes Machwerk gesehen, das man getrost links liegen lassen kann ohne auch nur irgendwas verpasst zu haben.