Autor | Finney, Jack
(= Finney, Walter Braden) |
Titel | Von Zeit zu Zeit |
Originaltitel | Time and Again |
Genre | Krimi |
Seiten | 541 |
Erscheinungsjahr | 1970 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Bastei Lübbe |
Wertung | |
Inhalt
Simon Morley bekommt das Angebot, bei einem geheimen Projekt der Regierung mitzumachen. Er soll versuchen,
in die Ver gangenheit zu reisen. Dies wird möglich, wenn man sich an einem Ort befindet, der sich seit damals
nicht verändert hat und an dem man sich quasi 'in die Vergangenheit denkt'. Nachdem Si die Sitten
und Gebräuche des 19. Jh. gepaukt hat, ist er schon bald im Jahre 1882, in dem er den Selbstmord
des Vaters des Adoptivvaters seiner Freundin aufklären will...
Rezension
Murder Ink bezeichnete dieses Buch als eines der fünf besten Kriminalromane, die je geschrieben wurden.
Das jedenfalls steht auf dem Einband, ohne Angabe darüber, wann diese Aussage gemacht wurde. Denn soo
toll ist das Buch nun wirklich nicht. Die Grundidee finde ich gut, daran besteht kein Zweifel. Aber: Krimi steht
zwar drauf, doch drin ist eher historischer Roman, der sich nur am Rande Sis eigentlicher Aufgabe widmet.
widmet. Die meiste Zeit streift der Heroe durch das alte New York, beschreibt einzelne Straßen und Häuser,
dem ich als Nicht-New Yorkerin wenig abgewinnen konnte. Das Buch ist ein einziger großer Spaziergang, Si
frönt der Nostalgie, wie toll doch (fast) alles war damals, bevor sich die Leere der Menschen bemächtigt hat.
Tja. früher konnten sie sich so einfachen Dingen wie einer Schlittenfahrt im Central Park erfreuen oder das
Schlendern durch die Straßen genießen. Und wen hat Si da wohl gesehen? Sicher nicht den Durchschnittsbürger,
der sich sowas ja gar nicht leisten konnte.
Nun, der Anfang war interessant - als sich die Zeitreise anbahnte - dann kommen hunderte von Seiten Stilleben
und am Ende widmet sich das Buch wieder dem Selbstmord. Ich bin enttäuscht. Ein großer, flätschiger Mittelteil,
nur mäßig interessant. Ein kurzes 'und die Moral von der Geschicht' und das war's. Die Personen sind nur
Nebendarsteller die Hauptfigur ist New York, der Kriminalfall schien nur hingezimmert, um das Jahr 1882
beschreiben zu können. Ich habe irgendwie die Handlung vermisst, den Fokus auf die Personen. Ich
wollte keinen Reisebericht lesen, sondern einen Krimi! Wie auch immer, wem's Spaß macht, das alte
New York kennzulernen, soll dies hiermit tun. Krimifans kommen hier nicht auf ihre Kosten.