Inhalt
Die Angestellten des Radiosenders 101Punkt5 haben sich auf einen ganz normalen Arbeitstag eingestellt und
daran kann auch die Besuchergruppe nichts ändern, die durch sämtliche Räume geführt werden
soll. Was keiner weiß: Einer von ihnen, mit Sprengstoff am Körper und einer Waffe in der
Hand, kapert das Moderationsstudio samt Personal und dem Rest der Besuchergruppe und droht,
nacheinander alle zu erschießen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden sollten...
Rezension
Mit von der Partie sind eine alkoholkranke Verhandlungsführerin, ein komplettes Sondereinsatzkommando,
der Oberstaatsanwalt und die Vergangenheit der beiden Protagonisten, die sie nicht zur Ruhe kommen lässt.
Dabei wird vor allem die innere Zerrissenheit der Psychologin Ira Samin sehr intensiv dargestellt
und man kann gut nachvollziehen, was sie durchleiden muss. Auch für die Angst einzelner Geiseln nimmt
sich der Autor die Zeit. Die anderen Charaktere werden jedoch nur schwach umrissen. Natürlich sollte man im Auge behalten
dass dies ein Thriller ist und vor allem die Handlung forciert wird. Trotzdem wirken die Figuren
vielleicht etwas überzogen, aber ihre Gefühle sind nachvollziehbar.
"Amokspiel" ist bereits der vierte Roman des Autors, den ich ebenso wie die anderen innerhalb weniger
Tage verschlungen habe. Fitzek schafft es immer wieder, mit einer Grunde aberwitzigen Idee von Anfang
bis Ende zu fesseln, überraschende Wendungen einzubauen, die man selbst als versierter Thrillerleser nur
zum Teil vorhersehen kann. Der Rest kommt wirklich unerwartet und verschafft einem so das angenehme Gefühl,
keine Durchschnittskost in Händen zu halten. Darüber hinaus laufen zwei Spannungsbögen parallel, die beide
meine Neugier geweckt haben. Was ist mit Iras Tochter geschehen? Und wo ist Leonie? Der Autor nimmt dabei
Anleihen an amerikanischen Filmen und das ist durchaus positiv gemeint. Am Ende eines jeden kurzen Kapitels
gibt es einen sogenannten Cliffhanger. Es hört also immer just dann auf, wenn es am spannendsten ist. Das
trägt mit dazu bei, dass man immer weiter liest, weil auch stets etwas passsiert und die Szenen schnell
aufeinander folgen, ohne sich allzu lange mit einer Sache aufzuhalten. Fitzek ist zwar ebenso wie Hollywood nicht
vor Klischees gefeit, doch "Amokspiel" ist trotzdem ein Mordsvergnügen.
Schon gewusst?
"Amokspiel" ist der zweite Roman des Autoren.