Autor

Fleischhauer, Wolfram

Titel

Das Buch, in dem die Welt verschwand

Originaltitel

Genre

Historischer Krimi

Seiten

493

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Knaur

Wertung

Inhalt

Seit Tagen hat sich Graf Alldorf in seiner Bibliothek eingesperrt, obwohl er unter einer schweren Krankheit leidet. Darum ruft sein Kammerdiener Selling den jungen Arzt Nicolai Röschlaub zu Hilfe, doch es ist bereits zu spät, der Graf ist tot. Aber warum hat er kurz zuvor Briefe verbrannt? Wer ist die unbekannte Frau, die ihn und seine Familie noch vor ein paar Tagen aufgesucht hat? Röschlaub gerät mitten hinein in die Fehden verschiedener Sekten und geheimer Gruppierungen...

Rezension

Die Welt des späten 18. Jahrhunderts feiert seine Auferstehung in Fleischhauers Roman und entführt den Leser in eine Zeit des Umbruchs. Bahnbrechende Entdeckungen wie die der Krankheitserreger, damals noch vage Miasmen genannt, werden von vielen als lächerlich abgetan, sind aber für den aufgeschlossenen und aufgeweckten Nicolai eine Offenbarung. Auch in die Detektivarbeit stürzt er sich sogleich, wobei die rätselhafte Schöne nicht fehlen darf, die leider reichlich wirres Zeug labert. Faszinierend fand ich sie daher nicht gerade und Nicolai lernt man nie richtig kennen. Gelungen ist, wie ich eingangs erwähnte, die Wiederauferstehung der damaligen Zeit, von der man ab und zu ein paar informative Häppchen serviert bekommt. Fleischhauers Schreibstil schafft Atmosphäre, die aber leider nicht ausreicht, um das Absacken der Spannung in der Mitte des Romans vergessen zu machen. Ab da wird es auch reichlich konfus und man blickt vor lauter verschiedenen Gruppierungen kaum mehr durch. Dann kommt die Metaphysik hinzu und kulminiert in einem Ende, das, wie ich zugeben muss, überrascht, aber mich doch ein wenig enttäuscht hat, nachdem der Titel des Buches so vielversprechend klang. Ich hätte mir ein wenig mehr Geheimnis, mehr Mystik gewünscht. Brutale Morde bildeten den Auftakt, dann wird's langweilig und das Buch erholt sich vor dem Ende auch nicht mehr. Für den Roman spricht auch nicht gerade, dass ich erst nach 3/4 des Buches gemerkt habe, dass ich ihn irgendwann bereits gelesen hatte, sicher angelockt durch den tollen Titel.