Inhalt
Abigail Deveraux wacht gefesselt und verschnürt in völliger Dunkelheit auf. Die Erinnerung an die letzten Tage
fehlen ihr völlig. Wie kam sie hierher? Und warum? Als ein Mann, der sich nicht zu erkennen gibt, ihr Essen bringt,
wird ihr klar, dass sie seine Gefangene ist. Ihr gelingt durch einen Zufall die Flucht, doch der Alptraum ist noch
nicht zu Ende: Niemand glaubt ihr...
Rezension
Solange Abbie noch "in seiner Hand" war, fand ich das Buch ziemlich spannend. Atemberaubend würde ich ihn
aber nicht nennen, da er dafür viel zu dialoglastig, geradezu geschwätzig ist. Das nimmt der Geschichte sehr
stark den Schwung, obwohl ich die Rahmenhandlung von der Idee her gut fand. Eine Frau, allein gelassen mit
ihren Ängsten und niemand, der ihr glaubt, dass sie in Gefahr ist. Was hätte man nicht alles daraus machen
können! Doch French flüchtet sich bald in Klischees: Abbie hat nur losen Kontakt zu Verwandten, auf ihre Freunde
kann sie nicht so richtig zählen und dann wäre da noch der gutaussehende Unbekannte, der ihr dann hilft. Hatte
ich schon erwähnt, dass sie sich auch unnötig in Gefahr begibt?
Eigentlich hunderte von Seiten lang plätschert die Story vor sich hin und bis zur Häfte war ich noch gespannt,
was denn nun passieren würde. Der Rest ist reine Routine und was andere Leser als "präzise Innenansichten
von Menschen in Gefahr" ansehen sind für mich nur Worthülsen. Gefühle kommen bei mir nicht an, dazu wirkt das
Geschriebene zu kühl und sachlich formuliert. Wo bleibt außerdem die Erklärung für die Verbrechen? Vielleicht
musste die Autorin ja eine Abgabefrist einhalten und hat den Rest schnell noch hingekrickelt?
Dann wären da noch ein, zwei unlogische Dinge, die ich aber lieber nicht niederschreibe, sonst wäre zuviel
verraten. Daher mein Fazit: Ein Thriller, der gut anfängt, dann aber stark nachlässt, Durchschnittskost bietet und
mit einem enttäuschenden Finale endet.