Inhalt
"Ted Wallace ist ein alternder, verdrießlicher, zynischer, zänkischer Schürzenjäger und Trinker, als
Kritiker und Dichter ein Versager - und doch hat auch er seine Fehler." Nach einer etwas ausgearteten
Kritik über ein Theaterstück ist Ted von seiner Zeitung gefeuert worden und nimmt natürlich sofort an, als
seine Patentochter mit einem großen Scheck winkt. Er soll in das Haus ihres Onkels und Teds altem
Freund Logan, um herauszufinden, was dort für merkwürdige Dinge geschehen...
Rezension
Nach "Der Sterne Tennisbälle" vom selben Autor war ich natürlich begierig darauf, andere Bücher von
ihm zu lesen. "Das Nilpferd" reicht aber bei weitem nicht an den Witz und die Originalität des anderen Titels
heran. Die Handlung schleppt sich dahin wie eine verendende Kuh und "zum Brüllen komisch" (Esquirer)
fand ich das Buch sicher nicht. Der Humor wirkte nicht nur sehr angestrengt, sondern überschritt sehr
oft die Grenze vom Zynismus zur Bitterkeit. Die Hauptfigur ist mehr als derb und nicht gerade das, was
man eine Identifikationsfigur nennen könnte. Ein grober, alter Sack, der nichts und niemanden respektiert
und darüber philosophiert, dass "Männer, die armen Hescherls, ihren Samen einfach verspritzen müssen."
(S. 28) - was ich mit derb meine, wird hier wohl klar. Den Humor in "Tennisbälle" fand ich viel feinfühliger,
treffsicherer; hier wird er mit der Schrotflinte verschossen, irgendwas trifft schließlich immer. Wenn
wenigstens etwas passiert wäre in dem Buch, hätte ich diese Grobschlächtigkeit wahrscheinlich verschmerzen können. Aber ödes Gelaber UND meist miese Pointen kann ich nicht sehr lange aushalten. Wie
gesagt, Fry kann's wirklich, und zwar bedeutend, besser.