Autor

Genazino, Wilhelm

Titel

Mittelmäßiges Heimweh

Originaltitel

Genre

Unterhaltung

Seiten

189

Erscheinungsjahr

2007

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Carl Hanser

Wertung

Inhalt

Das Leben des Controllers Dieter Rotmund ist eher beschaulich zu nennen. Unter der Woche geht er seiner Arbeit nach, streift durch die Stadt, setzt sich in Wirtshäuser, in denen Fußballspiele laufen. Dabei interessiert er sich überhaupt nicht dafür. Woran ihm allerdings etwas liegt ist seine Tochter Sabine, welche mit Rotmunds Noch-Ehefrau Edith auf dem Lande wohnt, genauer gesagt im Schwarzwald...

Rezension

Diesen Roman übersichtlich zu nennen wäre eine allzu positive Umschreibung des Lebens eines Mannes, den man wirklich als mittelmäßig bezeichnen kann. Für nichts, außer seiner kleinen Sabine, scheint er Interesse aufbringen zu können, obwohl er die Menschen und seine Umgebung sehr gerne beobachtet. Das Wort „gern“ würde allerdings implizieren, dass der Ich-Erzähler irgendwelcher Gefühle fähig wäre. Doch außer einer tiefgehenden Teilnahmslosigkeit konnte ich nichts entsprechendes an ihm entdecken. Ist er depressiv? Auf alle Fälle wirkt er antriebslos. Ebenso lustlos wirkt Genazinos Art, kurze, karge Sätze auf's Papier zu werfen, so dass ich als Leser an keiner Stelle auch nur einen Deut länger verweilen mochte, als es mich kostete, die Worte aufzufassen. Die ganze Zeit hindurch blieb ich teilnahmslos und wusste nichts mit diesem Kerl anzufangen, dessen linkes Ohr eines Tages so mir nichts, dir nichts abfällt und der nicht weiß, warum. Rotmunds Einsamkeit und Verlorenheit waren wohl wahrzunehmen, doch interessierten sie mich einfach nicht.