Autor

Goldstein, Rebecca Newberger

Titel

Originaltitel

The Mind-Body Problem

Genre

Drama

Seiten

275

Erscheinungsjahr

1983

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Penguin Books

Website des Autors

www.rebeccagoldstein.com

Wertung

Inhalt

Obowohl orthodox erzogen, weigert sich Renée Feuer, sich in die Rolle einer Ehefrau und Mutter einzufügen. Sie studiert leiber am Bernard College Philosophie und wechselt nach ihrem Bachelor nach Princeton. Dort trifft sie den berühmten Mathematiker Noam Himmel. Drei Jahre nach der Hochzeit schreibt sie vorliegendes Buch und erzählt Freud und Leid eines Lebens mit einem Genie...

Rezension

Mit einem kritischen Blick auf sich selbst legt Renée uns ihre Zweifel und Komplexe vor die Füße, welche vor allem ihre intellektuellen Fähigkeiten betreffen. Was schließlich nicht verwunderlich ist, neben einem Genie. Das Buch hat daher seine besten Zeiten, wenn sie sich oder ihre Situation mal wieder ironisch auf's Korn nimmt oder philosophische Diskussionen wiedergibt, wie die Frage nach der Realität oder, wie der Titel schon sagt, dass Mind-Body- Problem. Mir waren der Diskurse allerdings nicht ausführlich genug, genau wie der Humor. Die Luft war für mich schon recht früh raus, da Renée immer wieder über dieselben Dinge lamentiert, wenn sie sich nicht über belangloses Zeug ausbreitet. Darum lernt man weder sie noch Noam richtig kennen, man sieht nur Umrisse, von wenigen Eigenschaften unzulänglich bestimmte Personen. Noam ist der geistig in höheren Sphären schwebende, zerstreute Professor, während an Renée die Selbstzweifel einer Frau nagen, die sich gerne von ihrem jüdisch-orthodoxen Elternhaus und dessen altmodischen Erwartungen emanzipieren würde, es aber nicht schafft. Punkt. Mehr erfährt man nicht und ich wandte mich nach etwa 170 Seiten lieber einem anderen Schmöker zu. Klar wurde hingegen Frau Goldsteins Stolz auf Princeton ("Anyone who is anyone in our world has done time here.") und wie sehr sie ihrer Protagonistin gleichen muss. Schließlich gingen beide auf's Bernard-College, dann nach Princeton, sind mit einem Naturwissenschaftler verheiratet (Goldstein mit einem Physiker) und sind beide jüdischer Abstammung. Witzig fand ich die eingestreuten jiddischen Vokabeln, die oft sehr deutsch klingen ("edel", "shtetl", "sheitel" für Perrücke). Man erfährt auch einiges über Riten der Reinigung ("miksah") oder dem Brauch, Kindern nur die Namen von Verstorbenen zu geben, weil der Aberglaube sehr verbreitet ist, man gebe mit dem Namen auch die Seele weiter.
Erstaunlich dabei ist, dass Renée, die sich für aufgeklärt hält, doch immer zu ihren Wurzeln zurückkehrt, so sehr sie sich dagegen sträubt. Ihre besten Freundinnen sind Jüdinnen, ihr Mann ebenso und auch die Menschen, die sie auf Reisen trifft. Schade, dass nicht einmal die Leute in Büchern es vermögen, eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen. Und dass dies eigentlich nette Buch immer weiter in eine Ödenei aus Wiederholungen abdriftet (vor allem Renées immer gleiche Zweifel und die Betonung, wie toll sie doch aussähe nerven nach einer WEile). Davor flüchtete ich, indem ich den Deckel zuschlug.