Autor | Gordimer, Nadine |
Titel | None to Accompany Me |
Originaltitel | |
Genre | Drama |
Seiten | 304 |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Berlin |
Wertung | |
Inhalt
Das Ende der Apartheid in Südafrika ist eingeläutet und die als Aufständische und Rebellen ins Exil Getriebenen
kehren in ihre Heimat zurück. Vera Stark, Juristin einer gemeinnützigen Stiftung, versucht, den Ankömmlingen
zu helfen, die in ihrem eigenen Land als Fremde ankommen. Auch Sibongile und ihr Gatte Didymus Maqoma, alte
Freunde der Starks, sind darunter. Doch während sich Sibongile in der Politik engagiert, kommt sich ihr Mann verloren vor in seiner neuen Rolle...
Rezension
Da die Autorin Trägerin des Nobelpreises in Literatur ist, bin ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Erfüllt haben sie sich leider nicht. Sicher, Gordimer packt ein heißes Eisen an - das der Apartheid -
und zeigt, wie schwer es für die Südafrikaner war und ist, sich in ein neues Leben zu finden. Bedauerlicherweise kann sie diese Erlebnisse nicht an einzelnen Schicksalen festmachen. Es sind keine persönlichen Geschichten, die sie erzählt, da sie dafür zu abstrakt bleiben. Die Figuren sind nur die Ideen von Menschen in einer
solchen Lage und bleiben blutleer, wenn es um mehr geht als ebendiese Idee. Ich hatte das Gefühl, dieses Buch
ist nicht mehr als ein Träger von Gordimers Meinung und ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass Vera Stark
gewisse Züge der Autorin aufweist. Und obwohl die Protagonistin Affären hat und sich anscheinend sehr für
ihren Beruf einsetzt, bleibt da eine gewisse Kühle, wie sie auch die anderen Figuren haben. Irgendwie bleibt
alles ohne Gefühl, obwohl das Thema, über das die Autorin schreibt, ihr sicher am Herzen liegt. Meiner Meinung
nach kann sie ihren Roman nicht zum Leben erwecken und hätte wohl besser ein Sachbuch oder einen Erlebnisbericht geschrieben, statt sich an etwas zu versuchen, das sie nicht beherrscht - von echt erscheinenden
Menschen und Schicksalen zu erzählen.