Inhalt
Im Alter von acht Jahren ist Michael Schreckliches widerfahren und er muss daher bei seinem Onkel aufwachsen. Dieser betreibt ein Spirituosengeschäft und kümmert sich um seinen
Neffen, so gut er kann. Seit dem Vorfall ist Michael nämlich stumm und nur das Öffnen von Schlössern bringt ihm inneren Frieden...
Rezension
Der Roman beginnt in der Enge einer Gefängniszelle und endet dort. Auf den Seiten dazwischen berichtet der Ich-Erzähler Michael von seinem Leben, allerdings nicht in chronologischer
Reihenfolge. Denn unbestreitbarer Höhepunkt is die Enthüllung dessen, was ihm damals als Kind widerfahren und weswegen er verstummt ist. Diesen Zeitpunkt zögert der Autor bis fast
zum Schluss hinaus und diese Ereignisse wirken selbst auf den Leser verstörend. Im Rückblick erschließt sich einen vieles, was man zuvor nicht verstanden hatte. Was mir allerdings
immer noch nicht einleuchtet ist die Tatsache, dass keiner der Therapeuten, Freunde oder neugierigen Bekannten recherchiert hat, was damals in Michaels Familie geschah. Es gibt
schließlich Zeitungen, das Internet, die Archive in den Bibliotheken.
Davon abgesehen ist "The Lock Artist" die nachvollziehbare Geschichte des Älterwerdens eines Jugendlochen, der auf die schiefe Bahn gerät und den man trptzdem nicht dafür verurteilen
kann. Schließlich bekommt er, was er verdient - die erwähnte Haftstrafe - und aufgrund seiner Stummheit sind die Möglichkeiten, Arbeit zu finden, begrenzt. Ferner versucht Hamilton
stets den Eindruck zu erwecken, dass alles, was passiert, unausweichlich ist. Leider lösen sich dabei entstehende Gefahrensituationen allzu schnell in Luft auf. So ist es mit der
Spannung nicht allzu weit her, wobei immerhin am Schluss die Handlung etwas an Fahrt gewinnt. Alles in allem hat die Lektüre dennoch Spaß gemacht, da der (Anti)Held ungewöhnlich ist,
die Geschichte nicht chronologisch verläuft und ich unbedingt wissen wollte, was Michael damals widerfahren war. (Oktober 2011)
Schon gewusst?
Der Autor arbeitet zurzeit für IBM im Staat New York.