Inhalt
Die Faszination des Unerklärlichen hält viele Menschen in ihrem Bann und aus dieser Gruppe rekrutiert sich die Leserschaft des Journalisten Joe Oakes. Er spürt unglaublichen Phänomenen nach und deckt die Tricksereien dahinter auf, denn unerklärlich ist eigentlich nichts. So gelangt Oakes auf die Insel Pig Island nahe der schottischen Küste, auf der eine Sekte satanischen Riten nachgehen soll. Beweis dafür sind die vielen Schweinekadaver, die an den Strand gespült werden. Aber es ist nicht die religiöse Gemeinschaft, die den Teufel anbetet, sondern ein alter Bekannter des Journalisten, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat...
Rezension
Die britische Schriftstellerin Mo Hayder hielt sich mit ihren Thrillern ("Der Vogelmann") monatelang in den Bestsellerlisten. Nun wollte ich mal sehen, was diese Frau zu bieten hat, schließlich wurde sie sogar von der Konkurrenz, genauer gesagt von Karin Slaughter in den höchsten Tönen. Schlaflose Nächste sollte einem der vorliegende Roman bescheren, doch was mir bei der Lektüre am schwersten fiel, war mich wachzuhalten. Über etwa 60 Seiten erstreckt sich die Einführung des Protagonisten nebst bescheuerten Anhangs, genannt Ehefrau. Solch unsympathisches Pack trifft man wirklich selten in einem Roman, zumindest ich konnte mich in keinster Weise für die Figuren erwärmen. Noch dazu gehen sie unnötige Risiken ein, was üblich ist in Thrillern, und gehen ganz generell völlig falsch an die Sache heran, nämlich völlig undiplomatisch und so, dass es garantiert jeder mitbekommt. Zudem gibt es keinen positiven Gegenpol, da mit den religiösen Fanatikern auf Pig Island nicht gerade angenehme Zeitgenossen ihre Auftritt haben.
Das wäre für einen Thriller nichts Weltbewegendes - schließlich ist dieses Genre beinahe ein Synonym für flache Charaktere geworden - aber das K.O.-Kriterium ist das Fehlen jeglichen Thrills. Bis Ich-Erzähler Oakes seinen Hintern endlich auf die Insel bewegt, vergeht eine geraume Zeit, doch nicht einmal bei seinen teils nächtlichen Erkundungen auf dem Eiland wollte sich bei mir auch nur die leisteste Neugier einstellen, geschweige denn die versprochene Gänsehaut. Die Freude an einem betulichen Ausflug wird lediglich geschmälert durch den Anblick einer Axt, allerdings driftet dieser "Angriff" in unfreiwillige Komik ab und das ist nun wirklich der Tod jeder Gruselatmosphäre. Ich bereue jede Minute, die ich mit diesem Schund vergeudet habe.