Autor

Heinlein, Robert Anson
(1907-1988)

Titel

Fremder in einer fremden Welt

Originaltitel

Stranger in a Strange Land

Genre

Science Fiction

Seiten

339

Erscheinungsjahr

1961

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Wertung

Inhalt

Eine Expedition zum Mars erstattet noch einmal kurz vor der Landung Bericht und dann nie wieder. Erst 25 Jahre später wird das nächste Schiff dorthin gesandt und entdeckt einen Überlebenden - den Nachfahren zweier Crewmitglieder. Valentine Michael "Mike" Smith wird zur Erde gebracht und von der Regierung in einem Krankenhaus versteckt gehalten. Menschliche Verhaltensweisen sind dem jungen Mann fremd, wie ein Kind muss er alles neu lernen. Doch er eignet sich Dinge sehr schnell an und hat auch besondere Fähigkeiten...

Rezension

Dieses Buch würde 1962 mit dem Hugo-Gernsback-Award ausgezeichnet und sein Thema (die Religion) ist auch heute noch nicht veraltet. Mit Mike kann der Leser die Welt und seine Bewohner teilweise wieder neu entdecken und mit dem Abstand des 'Marsmenschen' betrachten. Missverständnisse sind da vorprogrammiert, was auch humorvolle Begebenheiten zur Folge hat. Die erste Hälfte des Romans gestaltete sich daher sehr interessant, wenn die Erdlinge z.B. versuchten, Geld oder Eigentum zu erklären. Die auftretenden Personen, so schien mir, waren im Grunde genommen nur Randfiguren. Jubal war allerdings ein Lichtblick mit seinem Zynismus und tröstete ein wenig über die Schwächen des Buches hinweg. Im Mittelpunkt vor allem der zweiten Hälfte steht aber die erwähnte Religion und ab da ließ Heinlein sehr stark nach. Er hat ein spannendes Thema gewählt, wird ihm aber nicht gerecht, da etwa die Entwicklung von Mike und seiner Mitstreiter sehr unglaubwürdig ist. Der Hippietraum ist eben nur das - ein Traum und er lässt sich in dieser Form einfach nicht verwirklichen.
Außerdem konnte Mike meiner Meinung nach viel zuviel, was irgendwann absurde Ausmaße annahm. Was ich auch nicht verstehe ist, dass nie jemand nach dem Mars und seinen Bewohnern fragt. Das würde man doch als erstes erwarten. Da hat Heinlein, wie ich finde, bei der logischen Konsistenz geschlampt. Die Mächtigen geben zu schnell auf, überhaupt ergeben sich die Leute viel zu schnell ihrem Schicksal und akzeptieren Dinge und Dogmen beinahe widerspruchslos. Eliminieren wir einfach das "falsche"! Welche Anmaßung, sich so über die anderen zu stellen und zu urteilen. Am besten liest man wirklich nur die ersten 50% und vergisst den Rest. (Januar 2008)