Autor

Heinlein, Robert Anson
(1907-1988)

Titel

Weltraum-Mollusken erobern die Erde
(= Die Marionettenspieler)

Originaltitel

The Puppet Masters

Genre

Science Fiction

Seiten

307

Erscheinungsjahr

1951

Auszeichnungen

Hugo Gernsback Award (1960)

Verfilmungen

The Brain Eaters (1958)
The Puppet Masters (1994)

Verlag

Baen Science Fiction

Wertung

Inhalt

SInd tatsächlich Außerirdische gelandet? Sam, Mary und ihr Chef, den sie nur "the Old Man" nennen, sind Agenten einer höchst geheimen Spezialeinheit der US und nicht die ersten am Landeort. Zwei ihrer Kollegen sind bereits verschwunden, das UFO, das sie zu sehen bekommen, offensichtlich eine Fälschung und die dortigen Anwohner seltsam verändert...

Rezension

Heinlein hält sich nicht lange mit Vorreden auf, sondern wirft den Leser mitten hinein ins Geschehen und lässt erst nach uns nach ans Licht, wer Sam und seine Kollegen überhaupt sind, wie sie zueinander in Beziehung stehen und wofür sie arbeiten. Aber nicht nur in dieser Hinsicht wirkt der Roman sehr modern, gibt es hier doch mit Mary eine selbstbewusste junge Frau, die ihren eigenen Weg und einem Beruf nachgeht und den männlichen Agenten in nichts nachsteht, diese in einigen Dingen sogar überflügelt. Was den Roman nach fast sechzig Jahren ebenfalls lesenswert macht ist die Tatsache, dass es zugleicht realistisch erscheint, aber trotzdem einige spannende Szenen beinhaltet, die aus einem heutigen Film stammen könnten.
Aber immer der Reihe nach: Warum behaupte ich, "The Puppet Masters" sei ziemlich realistisch? Weil die Protagonisten nicht tagelang ballernd durch die Gegend ziehen, wie etwa ihr Comicpendant "Men in Black" (1990) und innerhalb kürzester Zeit all das außerirdische Gesocks zerbröseln. Bei Heinlein müssen sie sogar an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen. Denn es heißt auch, die Politiker und das Militär davon zu überzeugen, dass eine reale Bedrohung existiert und die nötigen Schritte eingeleitet werden müssen, und zwar schnell. Doch die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam und die Spannung steigt mit jeder neuen Sichtung eines Slugs und als Leser sitzt man dann vor dem Buch und bangt um die Figuren und den Fortbestand der Menschheit.
Ein weiterer Pluspunkt sind die Protagonisten, die nicht nur lässig witzige Sprüche parat haben, bei denen ich unwillkürlich grinsen musste. Nein, sie wurden sogar mit einem Privatleben und mit Emotionen ausgestattet, die glaubhaft sind. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem Mary urplötzlich sämtliche Entscheidungen Sam überlässt, obwohl sie zuvor so emanzipiert war. Durch diese beide jedenfalls spürt man, was Verlust, was ein Sieg der Slugs für den Einzelnen bedeutet. Somit ist dies einer der wenigen Science Fiction-Romane, die sich nicht nur auf die Handlung konzentriert oder umgekeht auf Exkursionen in die Welt der Physik oder Astrophysik. Ein Klassiker, so modern als sei er eben erst erschienen. (Juli 2010)

Schon gewusst?
"The Puppet Masters" war ursprünglich ein Fortsetzungsroman in der Zeitschrift "Galaxy Science Fiction". Er erschien in den Ausgaben vom September, Oktober und November 1951.

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