Autor

Hilsenrath, Edgar

Titel

Der Nazi und der Friseur

Originaltitel

Genre

Unterhaltung

Seiten

423

Erscheinungsjahr

1977

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

C. Braun

Wertung

Inhalt

Genau zwei Stunden und zweiundzwanzig Minuten nach Itzig Finkelstein erblickt Max Schmidt das Licht der Welt. Während Itzig zu einem blonden, hübschen Jungen heranwächst, bleibt Max dunkelhaarig und linkisch. Dennoch sind die beiden unzertrennlich, gehen zusammen auf's Gymnasium, studieren dasselbe und machen die Friseurlehre bei Itzigs Vater. Doch da fängt Max an, sich für den künftigen "Retter der Nation", Adolf Hitler, zu begeistern...

Rezension

Der vorliegende Roman wurde als Satire beworben, als skurril, aber treffend. Nach nur 53 Seiten muss ich leider sagen, dass mir der Stil überhaupt nicht gefiel. Er ist ordinär, entlockte mir nur sehr selten ein Schmunzeln und wird an Dutzende von Belanglosigkeiten verschwendet. Da vermag sich Max an Begebenheiten zu erinnern, die ihm als Säugling von acht Tagen widerfahren sein sollen. Dabei soll er einen Mann angesprungen und sich dann ans Fenster gestellt haben. Was für ein Stuss! Wenig später wird er zum ersten Mal von seinem Stiefvater, im Beisein der Mutter, missbraucht - in aller Ausführlichkeit beschrieben, beinahe genüsslich inszeniert. Über irgendetwas, das mit Sex oder Geschlechtsteilen zu tun hat, liest man sowieso alle paar Seiten. Was meine Laune zusätzlich verschlechterte war dieser absolut widerliche Protagonist, der zusehends seine miese Seite herauskehrte. In Itzig fand er schließlich seinen einzigen, einen treuen Freund, profitiert von ihm und dessen wohlhabenden Vater, um ihn dann ohne viel Federlesens durch seine Mitläuferschaft bei den Nationalsozialisten zu verraten. Alles in allem also überhaupt nicht mein Fall.