Autor

Hobb, Robin
(= Lindholm, Megan)

Titel

Die zweiten Chroniken von Fitz, dem Weitseher
I: Der lohfarbene Mann

Originaltitel

The Tawny Man
I: Fool's Errand

Genre

Fantasy

Seiten

661

Erscheinungsjahr

2001

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Voyager Books (Teil v. Harper Collins)

Website des Autors

www.robinhobb.com
www.meganlindholm.com

Wertung

Inhalt

Leider muss ich sagen, dass sich mir hier der Vergleich mit der Malloreon-Saga aufdrängt, denn auch dieses Buch fängt seehr ruhig an. Sicher kennt man Hobbs Art zu schreiben von den vorangegangenen Trilogien "Farseer" und "Liveship Traders": Wie auch bei ersterem geht es auch hier wieder um FitzChivalry und seine Freunde, wie Nighteyes oder den Narren. V.a. Fitz findet man hier unverändert vor, ein melancholischer, nicht mehr ganz so junger Mann, der mit seinem Schicksal hadert und sich mit seinem Wolf in die Einsamkeit zurückgezogen hat. Doch natürlich ist die Ruhe nicht von Dauer, erst Chade, dann der Narr bitten um seine Hilfe: Der Thronerbe wird vermisst, kurz vor seiner Vermählung mit einer Outislander Prinzessin, ein wichtiger diplomatischer Akt der Friedenssicherung...

Rezension

Doch bis die Story endlich anläuft ist die detaillierte Erzählweise Hobbs ein wenig zäh. Sicher dienen diese ganzen Einzelheiten dazu, ein lebendiges Bild dieser Fantasiewelt zu gestalten, was bei den Charakteren auch gut gelingt. Dennoch finde ich es unnötig zu wissen, was Fitz jeden morgen isst, anzieht oder welche Arbeiten er verrichtet. Der Anfang war zwar nicht so interessant, doch die Durstrecke hat nach etwa 150 Seiten ein Ende und ich fand mich wieder einmal in den Six Duchies wieder, verstrickt in politische Intrigen, Falschheit und gerissenen Schachzügen. Das alles entwickelt eine wunderbare Lebendigkeit dank Hobbs Art, die Dinge aus Fitz' Sichtweise zu schreiben und den Leser an seinen Ängsten und Befürchtungen teilhaben zu lassen. Die Personen sind, ja, herzerfrischend, oft sitzt man grinsend vor dem Buch und wünscht sich, diese Leute wirklich mal kennenlernen zu können.
Ich denke, ich bin den Helden in einem Fantasyroman noch nie näher gekommen als in Hobbs Büchern. Sie scheut aber auch nicht davor zurück, deren dunkle Seiten und Schwächen zu zeigen. Sie sind keine strahlenden Helden, sondern durch und durch menschlich. Man sitzt vor dem Buch, darum bangend, dass sie das richtige tun mögen. Doch man selbst weiß auch nicht genau, was das richtige sein könnte! Bei dieser Autorin kann alles passieren, sie steigert die Spannung auf eine subtile Art, deren Sog man kaum widerstehen kann. Freud und Leid teilt man mit Fitz und seinen Kumpanen auf das Innigste. Dann wird einem aber wieder klar, dass es wieder fiktive Gestalten sind, die auch noch auf sich warten lassen. Bis der nächste Band rauskommt!
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
The Tawny Man
I: Fool's Errand (2001)
II: The Golden Fool (2002)
III: Fool’s Fate (2003)

auf deutsch:
Die zweiten Chroniken von Fitz, dem Weitseher
I: Der lohfarbene Mann
II: Der goldene Narr
III: Der weiße Prophet
IV: Der wahre Drache