Autor | Hoffman, Jilliane |
Titel | C.J. Townsend
II: Morpheus |
Originaltitel | C.J. Townsend
II: Last Witness |
Genre | Justizthriller |
Seiten | 400 |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Weltbild |
Website des Autors | www.jillianehoffman.com |
Wertung | |
Inhalt
Der Albtraum, durch den die Staatsanwältin C.J. Townsend vor nunmehr drei Jahren gegangen war, droht sich
zu wiederholen. Der als Serienmörder verurteilte William Bantling hat einen Berufungsprozess angestrengt mit der
Begründung, Townsend und seine Konsorten hätten Beweise unterschlagen, die seine Unschuld belegen würden.
Während sich die Staatsanwältin selbst quasi auf der Anklagebank sitzt, muss ihr Lebensgefährte Dominick
Falconetti einen Polizistenmord aufklären. Der nicht der einzige bleibt...
Rezension
Mit ihrem Erstling „Cupido“ gelang der Autorin auf Anhieb ein Bestseller. Nun kehrt Hoffman sozusagen an den
Tatort zurück, mit derselben Besetzung wie beim letzten mal. Zudem, und das ist sehr ungewöhnlich, sind die
Gegner dieselben geblieben. Townsend muss nicht nur gegen Bantling bestehen, sondern auch gegen ihre
Gewissensbisse ankämpfen und kann sich somit nicht rühmen, zu den Verbrechensbekämpfern mit einer weißen
Weste zu gehören. Leider wirken ihre Schuldgefühle zunehmend aufgesetzt, da die Autorin sich nicht die Mühe
macht, neue Facetten an ihren Figuren zu entdecken. Es scheint im Laufe der Lektüre tatsächlich so, als seien
ganze Passagen kopiert, ein wenig umformuliert und immer mal wieder in den Roman eingefügt worden. Ein
sehr matter Versuch, ein wenig „Psychologie“ ins Spiel zu bringen.
Was mit ebenso wenig gefiel war die Tatsache, dass die Autorin in ihren Lobgesängen auf die Loyalität der Hüter
des Gesetzes untereinander zu viel Pathos einbringt. Will sie für Rekruten werben? Anfangs hatte ich mich deswegen des öfteren gefragt, ob ich diesen billigen Reißer wirklich zu Ende bringen wollte. Unnötig brutal ist die
Art und Weise, auf welche die Polizisten ermordet werden, unfreiwillig komisch die bedingungslose Liebe zwischen
Townsend und Falconetti. Warum ich das Buch trotzdem zu Ende brachte? Weil irgendwann das Prinzip des „Ich
will wissen, wer es getan hat“ griff. Und weil mir gefiel, dass der vorliegende Roman so eng mit seinem Vorgänger
„Cupido“ –- den man unbedingt als erstes lesen sollte – verwoben ist. In anderen Krimireihen werden so viele
(neue( Serienmörder aufgefahren, wie es sie auf der ganzen Welt, in hundert Jahren nicht gibt. Allerdings treibt
es Hoffman mit dem offenen Ende für meinen Geschmack zu weit – ein weiteres Buch mit im Grunde genommen
demselben Fall?! „Cupido“ fand ich persönlich sehr spannend, bei „Mephisto“ baute Hoffman schon sehr ab und
lässt praktisch dasselbe Programm ablaufen wie beim letzten Mal. Das lässt nichts Gutes für ihr nächstes Werk
erwarten.
Ein Wort noch zu der Übersetzerin: Schon mal „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ gelesen? Mehrere Dutzend
Grammatikfehler darf es meiner Meinung nach in einem gedruckten, lektorierten Werk nicht geben.