Autor

Huston, Nancy

Titel

Instrumente der Finsternis

Originaltitel

Instruments des ténèbres

Genre

Historisches

Seiten

317

Erscheinungsjahr

1996

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Wertung

Inhalt

Scordatura - wie ein Instrument, aus dem immer nur falsche Töne kommen, fühlt sich die Schriftstellerin Nadia, die sich Nada nennt - Nichts. Mit ihren Eltern hat sie schon vor Jahren gebrochen und zu ihren Geschwistern hat sie auch kaum Kontakt. Sie fühlt sich innerlich zerrissen und das spiegelt sich auch in dem historischen Roman wieder, den sie gerade verfasst und der sich mit dem abwechselt, was sie selbst erlebt...

Rezension

...bis allmählich die Grenzen zwischen Nadias erfundener und ihrer wahren Geschichte verschwimmen, da Nadia sehr viel von ihren eigenen Erfahrungen einfließen lässt. Unwillkürlich fragt man sich dabei, wieviel von Frau Hustons Leben dabei mit hineinspielt. Es klingt in jedem Fall bitter, was Nadia/Barbe/Nancy empfinden, mit Sicherheit ist ihre Welt voller Schmerz, Leid und Gewalt. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Grausamkeiten, Abtreibung oder Sex geht. Wie wird man so zynisch? Und wie kann man sich selbst dabei so gründlich widersprechen? Nadias Gedankengänge wirken zuweilen wirr und inkohärent und sind von einer Härte geprägt, die die Protagonisten oft kalt und gleichgültig erscheinen lässt. Im Laufe des Buches taut sie schließlich auf, während sie Barbes Geschichte weiterspinnt und sich immer stärker in ihr wiederfindet. Mögen konnte ich sie dennoch nicht, wie auch die meisten anderen Personen, die irgendwie alle etwas befremdliches, leicht gestörtes an sich haben. Der Roman innerhalb des Romans bildet da keine Ausnahme; Nadia stopft Unglück hinein soviel sie kann, um zwischendurch und auch am Ende ins pathetische abzudriften. Dessen ungeachtet ist es sehr interessant, wie die beiden Erzählstränge, der 'reale' und das 'fiktive' sich immer mehr miteinander verflechten und sich die Autorin durch ihre Romanfigur immer besser verstehen lernt.