Autor | Inoue, Yasushi |
Titel | Das Jagdgewehr |
Originaltitel | Ryoju |
Genre | Drama |
Seiten | 98 |
Erscheinungsjahr | 1964 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Suhrkamp |
Wertung | |
Inhalt
Der Autor erzählt von einem ehemaligen Klassenkameraden, dem Herausgeber einer Zeitschrift namens
"Jägerfreund", der ihn darum bittet, ein Gedicht dafür zu verfassen. "Das Jagdgewehr" nennt der Poet
sein Werk und er berichtet darin von einer flüchtigen Begegnung mit einem Mann, der mit seinen beiden
Hunden und der geschulterten Flinte eine tiefgreifende Einsamkeit ausstrahlte. Dieser Mann nun erkennt
sich wieder in dem Gedicht und schreibt dem Verfasser kurz darauf. In seinem Brief berichtet er von
seinem Leben, beigefügt hat er drei andere von Frauen, die ihm alle sehr nahe standen...
Rezension
Ein wunderbares Büchlein, das Inoue geschaffen hat, obwohl ich mir immer noch nicht ganz sicher bin,
inwieweit es erfunden oder dem wahren Leben entsprungen ist. Auf alle Fälle ist es unsagbar traurig
und zugleich sehr schön, wie zwei Menschen ihre Liebe verstecken müssen, die dennoch alles überdauert.
Vier verschiedene Perspektiven beleuchten die Beziehung zwischen Saiko und Josuke, auch
seine Frau Midori und die Tochter Saikos, Shoko, kommen zu Wort in diesem Briefroman. Dabei wird sehr
deutlich, wie wenig wir unsere Mitmenschen tatsächlich kennen und wie schwer es dennoch ist, etwas
vor ihnen zu verbergen.
Die ganze Angelegenheit erscheint in immer neuem Licht, je weiter man in den Briefen voranschreitet.
Inoue benutzt dabei eine wunderbar schlichte und doch eindringliche Sprache, die jeweils haargenau den
Kern der Sache trifft. Man erlebt das Wechselbad der Gefühle hautnah mit und bedauert zutiefst, dass
dieses schöne Büchlein so schnell zu Ende ist.