Autor

Kastner, Jörg

Titel

Der Engelspapst

Originaltitel

Genre

Thriller

Seiten

638

Erscheinungsjahr

2000

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Knaur

Website des Autors

www.kastners-welten.de

Wertung

Inhalt

Seit dem Jahre 1506 kümmert sich die Schweizergarde um die Sicherheit des Papstes. Nun erschüttert ein Doppelmord den Stadtstaat. Heinrich Rosin, der Kommandant der Garde, wird im Vatikan erschossen, ebenso seine Frau. Daneben liegt ein Gardist, der sich dem Anschein nach selbst umgebracht hat. Der Fall scheint abgeschlossen, wären da nicht die vielen Ungereimtheiten, die dem Neffen Rosins, Alexander, nicht aus dem Kopf gehen...

Rezension

Ein Vatikanthriller, wird so mancher jubeln, der hiermit gewarnt sein soll. "Der Engelspapst" ist nicht gerade das, was man realistisch nennen würde. Man muss einige Kröten schlucken, wie die Tatsache, dass es hierin Menschen gibt, die durch Handauflegen heilen können. Ebenso tummeln sich Bruderschaften und Sekten im Vatikan, die seit Jahrhunderten ihr Unwesen treiben. Darüber hinaus scheinen die Protagonisten unverwundbar zu sein, während sie über den Tod ihrer Mitstreiter gelassen hinweggehen. Hatte ich schon erwähnt, dass Alexander und seine Helferin, die Journalistin Elena, ebenso smart wie attraktiv und nicht zu vergessen couragiert sind? Gähn.
Nun habe ich aber genug auf Kastners Werk eingeprügelt, schließlich ist es bei den guten Büchern gelandet. Das liegt daran, dass der Autor dem Leser keine Atempause gönnt. Die Ereignisse in der Gegenwart überschlagen sich, während man immer wieder Teile des Puzzles aus der Vergangenheit zugespielt bekommt. Der Mord scheint nämlich mit Begebenheiten aus dem 16. Jahrhundert zusammen zu hängen und solch ein groß angelegtes Konstrukt - die gesamte Christenheit wäre von den Folgen eines Zusammenbruchs betroffen - macht neugierig. Die Zweifel Alexanders an seinem Tun sind nachvollziehbar, die Actioneinlagen reichlich und die Veschwörung weit verzweigt. Dennoch bleibt von der Auflösung ein schaler Beigeschmack, was eventuell daran liegt, dass ich mit Religion nichts am Hut habe. Gläubige können vielleicht besser ermessen, welch gravierende Auswirkungen die drohende Enthüllung hätte. So erscheint mir der Grund für all die Morde etwas fadenscheinig. Sehr löblich ist übrigens der Anhang, in dem der Autor klarstellt, welche Teile des Romans fiktiv sind und welche tatsächlich stattgefunden haben.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Elena Vida & Alexander Rosin
I: Der Engelspapst (2000)
II: Der Engelsfluch (2003)
III: Engelsfürst (2006)