Autor | Kay, Bernhard |
Titel | Der Navigator |
Originaltitel | |
Genre | Historisches |
Seiten | 719 |
Erscheinungsjahr | 2000 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Bastei Lübbe |
Wertung | |
Inhalt
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist es noch nicht gelungen, den Seeweg zum sagenhaften Indien zu entdecken,
in welchem Gold, Edelsteine, Elfenbein und weitere Reichtümer vermutet werden. Cristóban Colón ist allerdings
nicht der Meinung, dass man Afrika umrunden müsse, um schnell zu diesen Schätzen zu gelangen. Viel kürzer
erscheint ihm der Weg nach Westen, bei dem man unweigerlich irgendwann die Erdkugel umrunden müsste und
Asien erreicht haben würde. Portugal hält jedoch an seinem Plan fest, das Kap der Guten Hoffnung zu umschiffen
und so wendet sich Colón an die spanische Königin Isabella, die vorerst einen Krieg mit den Türken auszufechten
hat...
Rezension
Kurz zuvor hatte ich „Zwischen Gott und der See“ gelesen und bemängelt, dass sich der Autor Vermeulen zu
sehr auf die Fiktion konzentriert hatte. Hier ist das genaue Gegenteil das Problem. Kay reiht seitenweise Fakten
aneinander und führt zwar Personen an, aber nicht ein. Man kennt die Namen, wird aber sofort wieder auf die
Schulbank gezerrt und muss eine Geschichtsstunde nach der anderen über sich ergehen lassen. Einerseits
lese ich gerne historische Romane, um etwas über die damalige Zeit zu erfahren, doch von einem Roman
erwarte ich eben auch und zuvorderst Unterhaltung. 50 Seiten hielt ich durch, dann gab ich auf. Für ein Sachbuch
bietet Kay wiederum zu wenig Informationen und wenn man als Leser darauf eingestellt ist, sich zurücklehnen
und entspannen zu können, strapaziert des Autors kühle Art, die Hintergründe präsentiert, arg die Nerven.
Die Tatsache, dass dieses Buch im Präsens verfasst wurde, brachte das Fass zum Überlaufen. Es war nicht
nur ungewohnt, sondern geradezu störend und trug nicht gerade dazu bei, mir „Der Navigator“ schmackhaft zu
machen. Wo sind die Dialoge? Wo die Handlung? Wo zum Geier sind die Menschen? Ich kann nur wiederholen,
dass mit vorliegendes Werk überhaupt nicht zusagt – zuviel Fakt, zuwenig Fiktion und damit nichts Persönliches,
mit dem ich mich identifizieren konnte.