Autor | Kellerman, Jonathan (*1950) |
Titel | Narben |
Originaltitel | Self-defense |
Genre | Krimi |
Seiten | 381 |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Goldmann (Teil v. Random House) |
Wertung | |
Inhalt
Nur in Ausnahmefällen behandelt der Psychologe Dr. Alex Delaware nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene wie Lucy Lowell. Die junge Frau leidet seit ihrem Einsatz als Geschworene, in dem ein Serienmörder zum Tode verurteilt wurde, an Albträumen. Sind es nur Hirngespinste oder hat Lucy im Alter von vier Jahren tatsächlich ein Verbrechen beobachtet?
Rezension
Dieser Roman ist wie eine Geisterbahnfahrt. Wider besseren Wissens setzt man sich hinein, in der Hoffnung, eine aufregende Fahrt erleben und vielleicht doch noch erschreckt zu werden. Indes, dem ist nicht so. Wie auf Schienen bewegt man sich auf vorhersehbare Stationen einer Handlung zu, die fast keine Überraschungen bietet. Zu allem Übel ist dies nicht der Thriller, den ich erwartet hatte, sondern ein dialoglastiger, behäbiger Krimi, der sich 3/4 der Zeit mit den therapeutischen Gesprächen zwischen Delaware und Lowell beschäftigt. Diese sind zwar einfühlsam, doch wird wie so oft in Romanen Hypnose als Wunder der Wiedererlangung von Erinnerungen präsentiert. Geradezu bedenklich finde ich die Nähe des Therapeuten zu seiner Klientin - wer so distanzlos arbeitet, benötigt selbst bald einen Psychologen.
Wer also etwas Spannendes lesen will, ist mit "Narben" schlecht beraten. Marginale Action, endlose Gespräche, die nur zum Teil interessant sind, ergeben eine mittelmäßige Mischung für einen Krimi.
Schon gewusst?
Jonathan Kellermans Ehefrau Faye Kellerman ist ebenfalls erfolgreich als Krimiautorin tätig.