Autor | King, Ross |
Titel | Das Labyrinth der Welt |
Originaltitel | Ex-Libris |
Genre | Historischer Krimi |
Seiten | 478 |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Knaus (Teil v. Random House) |
Wertung | |
Inhalt
England im 17. Jh.: Isaac Inchbold, ein alternder Buchhändler in London, erhält eine geheimnisvolle Einladung auf einen heruntergekommenen Landsitz. Dort erteilt ihm Lady Alethea den Auftrag, ein verschwundenes Buch, 'Das Labyrinth der Welt', ausfindig zu machen. Überaus großzügig entlohnt macht
sich Inchbold auf die Suche, doch nicht nur er ist hinter dem kostbaren Buch her. Plötzlich wimmelt es
in London nur so von Spionen und Gaunern...
Rezension
In ausschweifender Weise erzählt King von den Abenteuern des eher unfreiwilligen Detektives Inchbold,
der sich immer mehr in Intrigen und falsch gelegte Fährten zu verirren droht. Dabei kommt King meiner
Meinung nach manchmal zu sehr vom Weg ab und man sieht sich in ausufernde Erklärungen über die
damalige politische Lage verstrickt, bis man in den vielen Namen und den verschiedenen (religiösen)
Parteien zu ersticken meint. Ich habe mich oft gefragt, was das jetzt mit dem Buch zu tun haben soll.
Aber wer etwas über die Anfänge des 30-jährigen Krieges wissen will, findet hier einige Brocken dazu.
Ich jedenfalls war am Ende ziemlich verwirrt, hatte ich doch eher ein spannendes Abenteuer erwartet
als eine trockene Geschichtslektion. Vielleicht hätte sich King mehr auf die Handlung konzentrieren
sollen als darauf, sein Wissen an den Mann zu bringen? Zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin- und herspringend, wechselt der Autor von der Ich-Erzählung (Inchbold) zu der Beschreibung
der Erlebnisse von Aletheas Vater. Zugegeben, die Auflösung am Ende hätte ich so nicht erwartet,
doch das Rätsel um das Buch war beinahe enttäuschend schlicht, wenn auch um die damalige Zeit
sicher ein heißes Eisen. Doch für den 'Knalleffekt' fehlte einfach die Atmosphäre, die den Zwist zw.
Katholiken und Protestanten deutlich gemacht hätte. King lässt einen nur am Rande davon erfahren
und das nicht durch Miterleben, sondern u.a. durch Erzählungen Aletheas. Der Schluss wirkte nach
den vielen Geschichtslektionendann irgendwie aufgesetzt, als versuche King mit allen Mitteln, 'Action'
in seinen Roman zu bringen. Auf mich wirkten diese Szenen teilweise wie ein 'notwendiges Konstrukt',
damit der Leser Pausen zwischen den Unterrichtsstunden bekommt.
Leider enttäuschend, muss ich sagen. Die geschichtlichen Fakten liest man besser in einem Fachbuch zu dem Thema nach. Handlung ist hier nur Nebensache und kaum der Rede wert.