Autor

Lehane, Dennis

Titel

Shutter Island

Originaltitel

Shutter Island

Genre

Thriller

Seiten

363

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Shutter Island (2010)

Verlag

Ullstein

Wertung

Inhalt

Das Ashecliffe Hospital für psychisch kranke Straftäter liegt auf einer Insel vor Boston, genauer gesagt auf Shutter Island. Eine der Patientinnen ist verschwunden, aus einem verschlossenen Raum mit vergitterten Fenstern, trotz überall patrouillierenden Wachen. Die Marshalls Edward Daniels und Charles Aule sollen den Fall aufklären, stoßen aber überall auf Schweigen und Lügen. Was verbirgt sich in dem schwer bewachten Leuchtturm? Was haben die Ärzte und Pfleger zu verbergen?

Rezension

Von den ersten Zeilen an befand ich mich mitten drin im Geschehen und lauschte den beiden netten Marshalls, um die ich fortan bangen sollte. Lehane kann sehr gut die Atmosphäre auf der Fähre nach Shutter Island wiedergeben, das vorsichtige Kennenlernen der beiden Männer, die sich erst getroffen haben, das Auftauchen der Insel aus dem Nebel. Damit hat es vielen anderen Thrillern schon etwas voraus, da man in diesem Buch meint, die Personen vor sich zu sehen, während sie bei den meisten anderen Autoren bloße 'Stuntmen' sind, die von einem Einsatz zum nächsten hetzen.
Zu den sympathischen, wenn auch etwas platten Figuren gesellt sich eine originelle Handlung, die sich nach und nach entfaltet, immer verzwickter und unglaublicher wird bis zum alles krönenden Finale. Ich wage mit Fug und Recht zu behaupten, dass dies einer der besten Thriller ist, die ich je gelesen habe. Als Detektivgeschichte fängt es an, verstreute Hinweise häufen sich, die Geschwindigkeit steigert sich. Ich überlege mir stark, das Buch gleich nochmal zu lesen, um wirklich jeden Wink zu entdecken und es auf logische Löcher abzuklopfen. Ich meine, schon welche entdeckt zu haben, doch will ich schließlich nichts verraten und die Überraschung nicht verderben, indem ich etwas ausplaudere. Somit begnüge ich mich damit zu sagen, dass ich bisher kaum einen solch smarten und fesselnden Thriller wie diesen gelesen habe (die Filmrechte hat sich Wolfgang Petersen gesichert, Lehanes Buch "Mystic River" wurde bereits von Clint Eastwood auf die Leinwand gebracht). Ich werde mir auf jeden Fall seine anderen Werke besorgen, intelligente Thriller sind ja leider rar. Wie schön, dass es Ausnahmen gibt.

SPOILER: Ich hatte mich bereits gewundert - dass auch Laeddis auf der Insel sein sollte, das hielt ich 'für einen allzu großen Zufall und habe mich darüber geärgert. Welche Gespräche hat sich Teddy eingebildet, welche nicht? Z.B. das mit Trey, "Sie müssen hier weg." Warum sagt Trey das? Inwiefern sollte Teddy das helfen? Wie soll ein Rollenspiel Teddy heilen? Ihn in seinem Wahn zu bestärken kann doch nicht gut sein. Ich verstehe auch nicht, was ein Sturm bei dem Theater bringen sollte.
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