Autor

Lem, Stanislaw

Titel

Fiasko

Originaltitel

Fiasko

Genre

Science Fiction

Seiten

429

Erscheinungsjahr

1986

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Insel (Teil v. Suhrkamp)

Wertung

Inhalt

Im 22. Jh. wird intelligentes Leben auf einem anderen Planeten, der Quinta, entdeckt und eine Expedition in die weit entfernte Galaxie entsandt. Sie soll Kontakt aufnehmen und ihre friedlichen Absichten klarmachen, doch so weit kommt es gar nicht. Autonome Verteidigungssatelliten eröffnen sofort das Feuer. Die Hermes und ihre Besatzung kommt mit heiler Haut davon, doch wie nun die Kommunikation gestalten?

Rezension

Ich halte das für einen der schwächeren Romane dieses Autors, da er sich für meinen Geschmack viel zu sehr in technischen Einzelheiten verliert. Er beginnt mit der Suche nach verschollenen Mitarbeitern, um dann plötzlich einen Sprung von über hundert Jahren in eine völlig andere Handlung zu machen. Was war der Sinn der ersten 70 Seiten, wenn nur ein Mensch daraus übrigbleibt, dem die Vergangenheit völlig egal ist und die damaligen Vorfälle einfach abhakt? Mir unverständlich blieb auch, warum sie gerade ihn auf die Expedition mitnehmen, wo er doch die neuen Errungenschaften überhaupt nicht kennt und beherrscht? Unlogisch fand ich auch, dass die Quintaner die Mitteilungen verstehen und andersrum. Sie sind den Menschen in mancherlei Hinsicht viel zu ähnlich, als dass einem nicht auffiele, wie offensichtlich Lems Botschaft an uns kriegerische Spezies herausleuchtet. Ein gutes Anliegen ohne Zweifel, doch kommt es mir zu plump daher und ist darüber hinaus in eine Reihe von Ungereimtheiten verpackt, die sehr störend wirken. Die Diskussionen zwischen den Besatzungsmitgliedern sind hochinteressant, aber auch sie können nicht über die geradezu ausufernden 'Abhandlungen' über (Astro)Physik und Technik hinwegtrösten. Normalerweise mag ich solche Erklärungen sehr, da ich immer gerne dazulerne und sie u.a. zeigen, wie sehr ein Autor sich bemüht, sein Buch plausibel zu machen. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Eigentlich wollte ich ja einen Roman lesen und nicht alles über Lems Steckenpferd (die Wissenschaften). Tut mir leid, das Szenario mit mit der Kommunikation, die nur im Fiasko enden kann ist faszinierend, aber Lem hätte sich auch mit den Personen und der konkreten Handlung beschäftigen sollen und nicht nur mit der grauen Theorie.