Inhalt
Kris Kelvin stößt zu den Forschern der Basisstation auf Solaris. Sein Kollege Gibarian ist tot, die beiden
anderen, Snaut und Sartorius, scheinen etwas vor ihm zu verbergen. Schon bald erfährt Kelvin am
eigenen Leibe, was es ist: Im Unbewussten der Menschen kramend, reproduziert das Meer Menschen
aus der Erinnerung, die ihnen am tiefsten eingeprägt ist. Bei Kelvin ist es eine Freundin, die sich nach der
Trennung umgebracht hatte...
Rezension
Um allen Missverständnissen vorzubeugen: Dies ist kein pompöser Sci-Fi Roman, sondern eher eine
philosophisch angehauchte Utopie. Ich habe sicher nicht alles zur Gänze verstanden, was Lem mir
zu lesen gab. Es wird seitenweise die Geschichte über die Forschung, die sich mit dem von einem
lebendigen Ozean bedeckten Planeten Solaris beschäftigt, wiedergegeben. Dabei lag mein Unverständnis
sicher nicht nur an mir, da Lem viele Theorien und Modelle anspricht, aber nicht alle weiter
ausführt. Wie kann er das eine mit dem anderen begründen, ohne dieses andere zu erklären? Auf
jeden Fall geht es hier weniger um das Erzählen einer Geschichte, die ist nur die Verpackung für die Vermittlung
einer Idee. Die Illusion der Menschen, alles erforschen und begründen zu können, der Traum der
Kommunikation mit diesem fremden Lebewesen. Doch wie können sie Kontakt zu anderen aufnehmen,
wo sie doch den Kontakt zu sich selbst verloren haben? Einige Leser halten dies für eine Liebesgeschichte,
andere für Philosophie. Wie auch immer, es bleibt einem jedem selbst überlassen, seine eigene Deutung
herauszulesen, die ihm für sein Leben wichtig erscheint. Das ist das spannende an dem Buch, die Reise
durch die eigenen Gedanken, das Forschen nach dem Sinn. Und das muss jeder Leser für sich bestreiten.