Autor | Marshall Smith, Michael |
Titel | Geklont |
Originaltitel | Spares |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 431 |
Erscheinungsjahr | 1996 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Rowohlt |
Website des Autors | www.michaelmarshallsmith.com |
Wertung | |
Inhalt
Mit fünfeinhalb Reserven flieht der abgehalfterte Ex-Cop Jack Randall von der Farm der SafetyNet Corporation.
Die lassen sich diesen Diebstahl nicht gefallen und schicken ihre Männer hinterher, bis nach New Richmond, einer
Stadt, die um ein riesiges, flugunfähiges Raumschiff mit über 200 Stockwerken herum gebaut wurde. Dort muss
Jack sich auch noch mit Gangstern herumschlagen, die die Reserven entführen und auch von Dem Spalt kommt er
nicht nur in seinen Alpträumen nicht mehr los...
Rezension
Wer die Leseprobe von der Rückseite des Buches gelesen hat, kann sich ungefähr vorstellen, was ihn erwartet.
Es kommt aber, was die Inner- oder eher Äußereien angeht, schlimmer, daher sollten die zarte Leseseele erst gar
nicht anfangen mit Marshall Smiths Roman. Die Brutalitäten fand ich sowohl unnötig, als auch widerlich, aber der
Autor macht sehr betont auf aufgebrüht und lässig. Das fängt bei den teils albernen Dialogen an, wobei ich manches
dann doch witzig fand, geht weiter über die abgeklärten Hauptfiguren, die schon längst keine Tassen mehr im
Schrank haben sollten, bis zu der meiner Meinung nach ziemlich abgeschmackten Handlung. Das mit den Klonen ist
nur der Aufhänger und wird schon sehr bald unwichtig, wie auch die wenigen eingestreuten Science Fiction-Elemente. Übrig bleibt ein stinknormaler Krimi, der sich ohne große Wendungen aber mit vielen Verfolgungsjagden
durch das Buch zieht. Der fertige Randall hat dabei oft schweinemäßiges Glück, sollte mit seiner Drogenproblematik
schon längst unter der Erde liegen und hätte dieses Happy End gar nicht verdient. Kann man ihm glauben, wenn er
behauptet, auf der rechten Seite des Gesetzes gestanden zu haben? Irgendwie passte das nicht und dieser
Fantasytouch, den Der Spalt dem Ganzen gibt, auch nicht. Der Roman hat jedoch Tempo, das muss man ihm lassen
und Smith versucht auch, seiner Hauptfigur eine Geschichte zu geben, aber das greift nicht so richtig.
Muss ich erwähnen, dass man einem Menschen ab einem bestimmten Alter das Sprechen nicht mehr beibringen
kann? Oder das "Vietnam-Trauma" fehl am Platze wirkt? Und warum sollte das Schiff nach all den Jahren ohne
aufwändige Reparatur auf einmal wieder fliegen können? Da kann doch nicht nur der Pilot gefehlt haben und der
irre Roboter hätte das doch nicht allein hingekriegt, oder?
Da gäbe es noch ein paar andere Feinheiten, die hier nicht angesprochen werden sollen, da damit zuviel verraten
wäre, die aber dennoch zu diesem halbgaren Hühnchen beitragen, das immerhin mit einer Prise Humor und Action
zu unterhalten vermag.