Autor | Martel, Yann |
Titel | Schiffbruch mit Tiger |
Originaltitel | Life of Pi |
Genre | Unterhaltung: Abenteuer |
Seiten | 382 |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | Life of Pi (2012) |
Verlag | S. Fischer |
Wertung | |
Inhalt
Piscine Molitor Patel ist mit seiner Familie auf einem Frachter unterwegs nach Kanada, zusammen mit Tieren
aus ihrem Zoo, den sie daheim in Indien verkauft haben. In einer stürmischen Nacht geht das Schiff unter,
nur Pi, ein Orang Utan, eine Hyäne, ein Zebra und ein bengalischer Tiger können sich auf ein Rettungsboot
in Sicherheit bringen. Eine prekäre Sicherheit - mit zwei Raubtieren an Bord...
Rezension
So unglaublich es klingt, Martel gelingt es, beinahe den kompletten Roman auf der kleinen Fläche eines
Beibootes spielen zu lassen, ohne dass es langweilig wird - von ein paar wenigen Passagen einmal
abgesehen. Minutiös schildert er den täglichen Kampf ums Überleben und die Gedanken, die einem
Schiffbrüchigen in der Einsamkeit unweigerlich durch den Kopf schießen. Man ist als Leser ganz dicht
dran am Geschehen, das sehr plastisch beschrieben wird. Fast ein wenig zu sehr, wenn es an die zwar
wenigen, aber sehr blutigen Einzelheiten der Jagd geht. Musste das sein? Vielleicht, um zu zeigen, dass
man vor nichts mehr zurückschreckt, wenn es ums nackte Überleben geht? Wie auch immer, ich fand es
widerlich und teilweise wirklich unnötig.
An dieser Brutalität kann es gelegen haben, dass ich den Protagonisten nie so richtig nahe kam - ich
mochte sie einfach nicht. Dabei musste ich immer wieder darüber nachdenken, wie ich mich in dieser
Situation verhalten würde. Die komplette Familie tot, kaum Hoffnung zu überleben... und am Ende die große
Überraschung. (Januar 2008)