Autor

McEwan, Ian

Titel

Amsterdam

Originaltitel

Amsterdam

Genre

Drama

Seiten

212

Erscheinungsjahr

1998

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Diogenes

Website des Autors

www.ianmcewan.com

Wertung

Inhalt

Molly Lane stirbt ziemlich plötzlich - woran genau, erfährt man nicht so recht - und hinterlässt vier Männer, die um sie trauern. Zeit ihres Lebens hat sie trotz der Ehe mit George das Konzept der freien Liebe gelebt und all ihre ehemaligen Bettgenossen sind nun auf ihrer Beerdigung versammelt. Selbst dort fechten sie ihre Hahnenkämpfe um Molly aus und obgleich Clive, ein gefeierter Komponist, und Vernon, der Chefredakteur einer Tageszeitung, Freunde sind, kommt es auch zwischen ihnen zu Streitereien...

Rezension

Nach "Abbitte" und "Liebeswahn" ist dies der dritte Roman von McEwan, den ich mir angeschafft habe. Um so trauriger ist es, sagen zu müssen, dass "Amsterdam" bei weitem nicht an die anderen beiden heranreicht. War bei erstgenannten Büchern die Nähe zu den Figuren das Element, das mich in seinen Bann gezogen hat, herrschen hier Kühle und Distanz vor. Mit den beiden Hauptfiguren wurde ich nie richtig warm, da sie beide in ihrer Egozentrik verhakt sind und sehr mitleidslos ihren Nächsten gegenübertreten. Ihr Innenleben bekommt man nur sehr schwach mit, sie kreisen sowieso immer nur um sich selbst. Die Reaktionen der Menschen fand ich generell irgendwie nicht passend oder ich konnte ihre Handlungen einfach nicht nachvollziehen - besonders seltsam fand ich das Ende. Vielleicht lag es daran, das ich mich als Frau nicht in die Männer hineinversetzen konnte - doch dem Autor gelingt es auch nicht so recht. Ansätze sind da und er schreibt sehr auf den Punkt, doch im Gegensatz zu seinen anderen Werken kann McEwan diesmal die Hülle seiner Figuren nicht durchdringen und bleibt außen vor, wie auch der Leser.