Autor

Meißner, Tobias O.

Titel

Das Paradies der Schwerter

Originaltitel

Genre

Fantasy

Seiten

362

Erscheinungsjahr

2004

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Eichborn Berlin

Wertung

Inhalt

In der Befestigten Stadt wird ein Turnier ausgetragen, in dem 16 Männer auf Leben und Tod miteinander kämpfen. Regeln gibt es keine, außer Schusswaffen ist alles erlaubt. Und so treten völlig unterschiedliche Menschen, zwei Mönche etwa, der Sohn eines Patriziers und eine willenlose Tötungsmaschine gegeneinander an, um nur einen übrig zu lassen...

Rezension

In den ersten Kapiteln werden die Teilnehmer des Wettkampfes nacheinander vorgestellt und sind so jeder für sich eigenständige Persönlichkeiten. Man weiß als Leser daher gar nicht, wem man den Sieg wünschen soll, da man die Geschichte von fast jedem kennt und im Laufe des Buches seine Sympathien immer wieder neu verteilt. Die Charaktere, wenn auch nur kurz umrissen, sind mehr als nur bloße Staffage oder eine Art 'Kanonenfutter' für die deutlich im Mittelpunkt stehenden Duelle. Sehr plastisch und blutig nah werden letztere beschrieben und lassen einen atemlos um die Männer bangen. Dabei konnte zumindest ich mich bald gar nicht mehr für eine der beiden Seiten entscheiden und hoffte dann, dass beide überleben. Wer dann jeweils gewann, fand ich überhaupt nicht vorhersehbar und war daher auf's äußerste gespannt.
Im Laufe des Turniers kommt einem dann aber immer mehr zu Bewusstsein, dass man gar nicht viel anders ist als das blutdurstige Publikum im Buch und man aus Sensationslust Männer kämpfen sehen wollte. Es wurde immer klarer, dass hier eine sinnlose Metzelei stattfindet und ich von Runde zu Runde angewiderter wurde. Doch wem die Schuld geben an dem Spektakel? Dem Veranstalter, der so etwas organisiert, den Zuschauern, die nach so etwas lechzen oder etwa den Teilnehmern, die das Geldes wegen so etwas überhaupt ermöglichen? Jedenfalls hatte ich mit letzteren bald großes Mitleid, obwohl ich doch auch auf 'ehrenwerte Kämpfe' gehofft hatte. Überraschend und nachdenklich stimmend dann das Ende, das Leere und ein wenig Scham übrig lässt, da man als Leser genau wie die johlende Menge Blut sehen wollte und dadurch quasi den Tod vieler guter Männer 'mitverschuldet' hat. Daher ist das Buch nicht nur der wirklich guten Action wegen zu empfehlen, sondern auch aufgrund des erstaunlicherweise nicht glorreichen, aber sehr guten Schlusses.