Autor | Mendoza, Eduardo |
Titel | Das Geheimnis der verhexten Krypta |
Originaltitel | El misterio de la cripta embrujade |
Genre | Krimi |
Seiten | 222 |
Erscheinungsjahr | 1979 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Suhrkamp |
Wertung | |
Inhalt
Die Hauptfigur in diesem Buch - seinen Namen verrät er uns nicht, nur dass seine Mutter ihn als Fan
von Clark Gable Vomwindeverweht taufen wollte - ist ein Kleinkrimineller, dem es vergönnt ist, statt
einer Haftstrafe die Zeit in einer geschlossenen Anstalt abzusitzen. Da kommen Kommissar Flores und
eine Nonne zu ihm und bitten um seine Mithilfe. Vor sechs Jahren und nun schon wieder ist jeweils ein
Mädchen auf mysteriöse Weise über Nacht verschwunden und ebenso rätselhaft nach ein paar Tagen
wieder aufgetaucht ohne sich an die Geschehnisse zu erinnern. Der namenlose Held soll also dieses
Geheimnis entschlüsseln...
Rezension
Schwungvoll und heiter führt uns der Ich-Erzähler durch diesen altmodisch anmutenden Krimi, der das
Flair von alten Zeiten heraufbeschwört, in dem noch keine bestialischen Serienkiller dieses Genre unsicher machten. Ein Mann, ein Mord, quasi. An Eloquenz können die heutigen mürrischen Hüter des
Gesetzes diesem hier wohl kaum das Wasser reichen - vergnügt liest man, welch kuriose Kapriolen der
"Zwangsschnüffler" schlägt und so den Gesprächspartner und bisweilen auch den Leser in Verwirrung
stürzt. Doch genau das will er ja und tut es, um seine Ziele zu erreichen. Vorherrschend in diesem
Buch ist folglich der Dialog und der Vorgang der Enträtselung, was leider zu Kosten der "Peripherie"
geht. Erzählt wird nur das wichtigste, eben alles, was mit dem Fall zusammenhängt; für eine nähere
(also nicht nur äußerliche) Beschreibung der Personen oder der Umgebung bleibt keine Zeit. Vom damaligen Spanien erfährt man nur, dass wir uns in der Post-Franco-Ära befinden, aber sonst nichts.
Schade, denn so geht viel Atmosphäre verloren und ich konnte mich in den Roman nicht recht einfinden, der zudem so schnell wieder vorbei ist.
Was mich am Schluss arg gestört hat, war die für mich nicht gerade plausible Erklärung für das Geheimnis der Krypta. Ferner wurde versäumt zu erklären, warum die Mädchen - ich muss echt aufpassen,
um nicht zuviel zu verraten - äh, so in die Krypta gehen. Na, Hauptsache, man versteht ungefähr, was
ich meine.
Aus diesen Gründen ist der Roman damit leider von gut auf nett angestürzt. Schade.