Autor

Miller, Andrew

Titel

Die Gabe des Schmerzes

Originaltitel

Ingenious Pain

Genre

Historisches

Seiten

397

Erscheinungsjahr

1997

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Rowohlt

Wertung

Inhalt

Auch im 18. Jahrhundert wurden manche Menschen einfach nur deshalb abgelehnt, weil sie anders waren und man nicht verstand, warum. James Dyer ist ein solcher Junge - er spricht kaum, weint nie und empfindet nicht den geringsten Schmerz, auch keinen psychischen. Selbst Mitleid kennt er nicht und so verlässt er seine Familie und landet bei einem Quacksalber, der James dazu benutzt, seine wirkungslosen Wässerchen zu verscherbeln. Doch Dyers Weg muss noch lange währen, bis er lernt, was Gefühle sind...

Rezension

Das weiß der Autor offensichtlich auch nicht, denn sonst wäre sein Roman nicht so blutleer. Es lag nicht allein am Protagonisten, der mir völlig schnuppe war, sondern auch die anderen blieben sehr auf Distanz. Vielleicht lag das daran, dass sie sehr wenig Gespräche führen und man so äußert wenig von ihnen mitbekommt. Das machte es mir schwer, motiviert zu bleiben, zumal ich die Geschichte wenig prickelnd fand. Der Anfang war zwar ungewöhnlich, da die Hautpfigur gerade seziert wird und die Handlung in Rückblenden erzählt wird. Der Rest aber, von James einmal abgesehen, war sehr linear und überraschungsarm. Immerhin kann man sich die damalige Welt anhand von Millers Umschreibungen recht gut vorstellen, doch hätte er lieber an unappetitlichen Details sparen und diesen Aufwand an die Personen verwenden sollen. "Die Gabe des Schmerzes" wäre so gern ein zweites "Das Parfüm", reicht aber weder an dessen Gänsehauteffekt, noch an dessen Farbenpracht heran. Schade, es hörte sich so gut an.