Inhalt
Literarische Qualität besitzt dieses Buch wirklich nicht, obwohl einige Überlegungen der Hauptperson
ganz interessant waren. Moore hat jedoch einen eher prägnanten Schreibstil, ohne Schnörkel und Ausschmückungen. Die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin wird in kurze, einfache Sätze gefasst: Frannie,
eine Lehrerin in New York, wird eines Tages Zeugin einer Fellatio. Wenig später wird die daran beteiligte
Frau tot aufgefunden, im Park vor Frannies Haus, verstümmelt. Mit Malloy, dem Detective, der den Fall
untersucht, verbindet sie bald mehr als nur dessen Arbeit, aber nie mehr als Sex...
Rezension
Letzteres findet man in diesem Buch zur Genüge. Doch wie alle Beteiligten auch, sind diese Szenen von einer, ja,
Grobheit und kühlen Distanz durchsetzt, dass ich mich frage, wie die Leute das alles aushalten. Die Art, wie sie
miteinander umgehen und auf die Situationen reagieren sind für mich Zeichen einer Abgebrühtheit und
gar Abgestumpftheit, die jeden Hauch von Menschlichkeit missen lassen. Man sitzt zwar im Kopf der
Hauptperson, ist aber wenig mehr als ein passiver Zuschauer. Man liest nur von rationalen Gedanken,
Gesprächen, aber nicht von Gefühlen, Gesten, oder Mimiken. Wie eine Art Drehbuch ist die ganze Story
auf Dialoge oder den inneren Monolog beschränkt. Daher fehlt mir auch Atmosphäre und Spannung, es
wirkt alles zu steril. Normale Menschen reden nicht so, nicht derart unzusammenhängend und emotionslos (zumindest teilweise im Buch zu finden). Offensichtlich wollte die Autorin schockieren, doch bei
mir hat es nicht geklappt. Und wenn dieser Effekt fehlt, fällt die Idee des Buches in sich zusammen und
übrig bleibt nur heiße Luft.