Autor

Müller, Titus

Titel

Die Priestertochter

Originaltitel

Genre

Fantasy

Seiten

458

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Aufbau

Website des Autors

www.titusmueller.de

Wertung

Inhalt

Die Prophezeiung des Orakels ist eindeutig: Es fordert ein Menschenopfer, um die Götter zu besänftigen. Der Hohepriester Nevopor schickt seine Tochter Alena aus, um dieses Opfer zu finden und nach Rethra zu bringen. Alena beugt sich nur unter einer Bedingung dem Wunsch ihres Vaters. Ihren Ehemann will sie frei wählen können, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Die sich gar nicht so leicht gestaltet, da sie dafür weit ins Land der Franken vordringen muss, einem ihrem Volk feindlich gesinnten Stamm...

Rezension

Der junge Autor wählt ein äußerst frisches Szenario für seinen Roman, nämlich das „slawische Delphi“ des 9. Jahrhunderts. Es herrscht eine strikte Trennung zwischen dem gewöhnlichen Volk und der Gemeinschaft der Priester, welche mit der Auslegung der Prophezeiungen eine nicht unbeträchtliche Macht ausüben. Insofern war die Ausgangssituation sehr fesselnd, wenn sich auch hier bereits der erste Wermutstropfen einschlich. Mir gefiel zum Beispiel nicht, wie arrogant Alena und Konsorten sich gebaren, wie sehr sie es genießen, die Angst der Menschen auszunutzen. Kaum etwas, das liebenswert oder freundlich an Alena gewesen wäre, die doch die Hauptrolle in diesem Roman spielen sollte. Auf Seite 33 war sie mir nicht nur gleichgültig, sondern regelrecht zuwider. Ihr emanzipierter, freier Geist in allen Ehren, ich brauche in einem Buch einfach jemanden, den ich mögen kann und das war hier nicht der Fall.
Was mir ebenso wenig zusagte war die Unart des Autors, abgehackte Sätze auszuspucken und zwar in Serie. Ich finde dieses Stilmittel in Ordnung, wenn es darum geht, Tempo in die Geschichte zu bringen und quasi rasante Filmschnitte zu simulieren. Hier wirkte es störend, da der Redefluss gehemmt wurde. Ist natürlich Geschmackssache, doch mein Ding ist es nunmal nicht.
Weshalb für mich nach den bereits erwähnten 33 Seiten Schluss war. Die Story lief nur mäßig an und was ich bis dahin von den Protagonisten, allen voran Alena, gesehen hatte, gefiel mir überhaupt nicht. Tier- oder gar Menschenopfer beizuwohnen gehören nicht zu meinen liebsten Tätigkeiten. Immerhin, die damalige Welt wird farbenfroh geschildert, reichte mir aber nicht für eine Fortsetzung der Lektüre.