Autor | Nooteboom, Cees |
Titel | Im Frühling der Tau - Östliche Reisen |
Originaltitel | Can de lente de dauw. Oosterse reizen |
Genre | Reisebericht |
Seiten | 343 |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Suhrkamp |
Wertung | |
Inhalt
Dies ist eine Sammlung einiger, bereits vor Jahren erschienener Reiseberichte des Niederländers Nooteboom. Es
beginnt mit Persien, genauer gesagt Isfahan Juni '95. Weiter geht es mit Japan '72, Birma, wiederum Japan, Malaysia und einigen anderen Ländern...
Rezension
Es geht dem Autor nicht um das Herausstellen bestimmter Orte oder Sehenswürdigkeiten, die man besucht haben
sollte, sondern um seine persönlichen Eindrücke des Landes. Wie hat er das Wandeln durch die dem Westen doch
sehr fremden Kulturen erlebt? Nooteboom macht dabei seine ganz eigenen Beobachtungen, wie etwa die Entdeckung des Taxitanzes oder das Gefühl, in Japan der ewige gaijin zu sein, eine "outside person". Der Autor hat
diesbezüglich einige interessante Gedanken niedergelegt, ist auch dem feinen Humor nicht abgeneigt. Er rückt
sich selbst für meinen Geschmack allerdings zu sehr in den Vordergrund. Das ergibt keine Reise in den fernen
Osten, sondern eine Art Egotrip. Von den jeweiligen Ländern bekommt man kaum etwas mit und außerdem ergeht
sich Nooteboom zuweilen in etwas selbstverliebt klingende Reflektionen, welche niemanden so sehr faszinieren
wie den Verfasser. Drum gab es einige Längen, wenn sich der Autor zum wiederholten Male in ein Restaurant
setzt und Tee trinkt oder der Taxitanz vollzogen wird. Lustlos leiert er die Geschichte Persiens herunter und
wendet sich dem Begriff gaijin zu. Ansonsten ist es nicht uninteressant, jemandem zuzusehen, wie er versucht,
die Menschen in einem Land zu begreifen, auch wenn darüber der objektive Teil wie die Besonderheiten Japans
etwa im Vergleich zu uns Westeuropäern zu kurz kommen.