Autor | Nooteboom, Cees |
Titel | Selbstbildnis eines Anderen |
Originaltitel | Zelfportret van een ander |
Genre | Poesie |
Seiten | 78 |
Erscheinungsjahr | 1993 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Suhrkamp |
Wertung | |
Inhalt
Auf einer abendlichen Gesellschaft lernte der Autor den Maler und Zeichner Max Neumann kennen und kam mit
ihm ins Gespräch. "Mir war, als würde ich die Welt, die ich in seinen Werken fand, sehr gut kennen, ohne genau
sagen zu können, warum." Die beiden beschließen, gemeinsam ein Buch zu machen, eben das voriiegende. Nooteboom sollte die Atmosphäre der Bilder Neumanns versuchen einzufangen und herausgekommen ist ein Werk mit
33 "Textbildern" - Erinnerungen, Träume, Phantasien...
Rezension
Leider waren die erwähnten Bilder Neumanns in meiner Ausgabe von Suhrkamp nicht enthalten, nur die kurzen
Absätze Nootebooms. Letztere ähneln wirklich Träumen, die rätselhaft sind und es auch bleiben, da dem Leser
jeweils nichts weiter vorliegt als dieser eine Abschnitt. Vielleicht lag meine Distanz zum Teil daran, dass ich mich
der fast schon schwermütig zu nennenden Stimmung nicht anschließen konnte und mich die Worte wenig berührten. Nooteboom nannte es "Abwesenheit" und tatsächlich scheint er sich in den Textbildern weniger innerhalb
als eher außerhalb der Welt zu bewegen, allein, kein Teil Gesellschaft. Immer wiederkehrende Motive des Meeres
und von Flügeln drängten in mir unweigerlich den Gedanken an Flucht auf - will das der Autor oder ich? "Selbstbildnis eines Anderen" hat nicht die Schönheit anderer Werke Nootebooms, dazu wirkten sie auf mich zu fern und
trübselig. Ich fühlte mich lediglich als Beobachter, doch wovon, kann ich nicht genau sagen. Einsamkeit? Fetzen aus
des Autors Gedankenwelt, die mir unverständlich blieben, was nicht so tragisch gewesen wäre, wenn sie nicht
so negativ erschienen wären.