Inhalt
Es ist Halloween im kleinen Vorort Avon in Conneticut und der Polizist Brooks dreht seine einsamen
Runden im Streifenwagen. Unbemerkt, doch überall dabei, sind die Geister der toten Teenager, die vor
genau einem Jahr bei einem Unfall gestorben sind. Sie besuchen die Freunde, die überlebt haben, sowie
deren Familien und keiner scheint darüber hinweg gekommen zu sein...
Rezension
"Stewart O'Nan, ein Meister des subtilen Schreckens, gilt als einer der besten Erzähler seine Generation."
Wenn dem so ist, sehe ich schwarz für die USA. Der Autor schreibt, wie ich finde, derart emotionslos,
dass die Figuren so gefühlsecht wie Roboter wirken, die nur so tun, als wären sie Menschen. O'Nan reiht
kalte Fakten aneinander, sie tun dies, sie sagen das und beschreibt eine tote, leb- und lieblose Welt - oder
ist das Absicht? Mir jedenfalls war es unmöglich, so etwas wie Sympathie für irgendjemanden zu
empfinden. Wo soll das alles hinführen? Beginnen tut es ziemlich verworren und wo Schuld und Trauer
sein sollten, ist nur eine lähmende Leere zu finden - auch Absicht? Ich weiß nur, dass es O'Nan wie in
"Das Glück der anderen" nicht schafft, mich anzurühren, dafür waren mir die Figuren zu steril. Seine Art,
den Leser mit 'du' anzusprechen und so (vermeintlich) in die Geschichte mit hineinzuziehen, finde ich
schon nicht mehr so störend wie im vorhin erwähnten Buch. Dann soll der Autor aber auch richtig in die
Vollen gehen und nicht nur die Fassade zeigen, sonst bleibt das ganze, wie in diesem Fall, nur eine
bessere Sightseeing-Tour durch eine amerikanische Kleinstadt.