Inhalt
Alfred Seichtem, genannt Ali, war einst ein gefeierter Künstler und Millionär, mit Frau und kleinem Sohn.
Doch die Idylle findet ihr jähes Ende, als Ali Mist baut. Er verliert alles, sein Haus, seine Familie, sein
Ansehen und er zieht fortan völlig vergammelt von Kneipe zu Kneipe, um seine Verzweiflung in Alkohol
zu ertränken. Auf einer seiner Sauftouren jedoch findet er eine Tür, die ihn in seine eigene, zehn Jahre
zurückliegende Vergangenheit führt. Voller Neid beobachtet er sein jüngeres Ich und in ihm wächst die
Gewissheit: Er muss dieses Leben wieder zurückhaben, koste es, was es wolle...
Rezension
Völlig unbedarft ging ich an die Lektüre dieses Buches - und wurde nicht enttäuscht. Pirincci baut einen
ziemlich guten Spannungsbogen auf, indem er Andeutungen fallen lässt, Hinweise gibt und erst zum
Schluss die ganze Sache aufklärt. Seine Sprache ist recht einfach gehalten, so dass man den Roman
quasi in einem Rutsch lesen kann, vor allem, weil einen die Geschichte dann schon längst gepackt hat.
Was mir an dem Autor jedoch am meisten gefällt ist seine Unbequemlichkeit. Seine "Helden" sind
verdorbene Schurken und man sollte ihnen eigentlich ein böses Ende wünschen, doch findet man in
ihnen vielleicht gerade aufgrund ihrer Schwächen diese Menschlichkeit, die einen wieder auf ihre Seite
zieht. Zartbesaiteten werden die Meuchelszenen sicher missfallen, aber die konnte ich aufgrund einiger
echt guter Gänsehautsituationen schnell verschmerzen. Und Gänsehaut hatte ich beim Lesen schon
lange nicht mehr! Atmosphärisch dicht, doch leider viel zu schnell vorbei. Ein weiteres Manko sind die
etwas schemenhaft bleibenden Personen, wobei die Kürze wohl der Grund dafür ist. Aber lieber kurz
und gut als lang und langweilig. Dennoch, Pirincci hätte sich da wirklich mehr Zeit lassen sollen, um
das Fundament zu bauen. Dieses Buch erinnert an einen Film, sehr intensiv, actionreich und vor allem
auf das Vorantreiben der Handlung bedacht. Leicht bekömmliche Kost eben mit einem äußerst überraschenden Ende.