Autor | Rekel, Gerhard J. |
Titel | Der Duft des Kaffees |
Originaltitel | |
Genre | Krimi |
Seiten | 257 |
Erscheinungsjahr | 2005 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | dtv |
Wertung | |
Inhalt
Unerklärlicherweise brechen in Kaffeehäusern mehrerer deutscher Städte Menschen zusammen. Ist ein
Erpresser zugange, der die Leute vergiftet? Hans Brioni, dessen einziger Sohn eines der Opfer ist und
der selbst eine kleine Rösterei betreibt, macht sich auf die Suche nach den Drahtziehern. Auch Agathe
Weidinger, Praktikantin bei einem Fernsehsender, will sich die Gelegenheit zu einer guten Story nicht entgehen
lassen. Doch Brioni traut sie nicht so recht über den Weg...
Rezension
Der Autor führt mit einer Kaffeezeremonie 1554 ein, um dann in die Gegenwart zu schwenken, zu Brionis
Sohn. Sogleich ist also ein gerüttelt Maß an Tempo in dem Krimi, der mehr als einmal dem Genuss des
braunen Gebräus und dessen Zubereitung frönt. Wer da keine Lust auf eine Tasse bekommt...! Zu diesen
Zeiten ist der Roman sehr sinnlich und betörend. Den Rest fand ich allerdings etwas simpel - vor allem
die Figuren entsprechen gängigen Klischees und verhalten sich genau so, wie man es von ihnen erwartet,
nämlich unvorsichtig. Die Verschwörung um Kaffee, Koffeein und die Entwicklung der Kulturen
fand ich allerdings äußerst verwegen, um nicht zu sagen unglaubwürdig. Gewitzt ist sie dennoch und ich
was zudem sehr gespannt darauf, zu erfahren, was das Motiv des Giftmischers sein könnte. Ständig
passiert etwas und die Personen, die man begleitet, sind nette Gesellen, auch wenn sie dürftig gestaltet
sind. Ansätze eines Privatlebens sind vorhanden, doch wie schon erwähnt nicht sonderlich originell.
Den Vergleich mit "Das Parfüm", wie öfters vollzogen, würde ich dennoch scheuen, da Süskinds Buch
ein sehr viel intensiveres Leseerlebnis und eine viel lebendigere Ausgestaltung der Welt und der Figuren
bietet. Nichtsdestotrotz ist das kurzweilige "Der Duft des Kaffees" für Krimileser auf jeden Fall einen Blick
wert.