Autor | Vine, Barbara (= Rendell, Ruth) |
Titel | Der schwarze Falter |
Originaltitel | The Chimney Sweeper's Boy |
Genre | Krimidrama |
Seiten | 560 |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Diogenes |
Wertung | |
Inhalt
Plötzlich stirbt der berühmte Schriftsteller Gerald Candless mit 71, kurz bevor er am Herzen operiert werden sollte,
eines natürlichen Todes. Er hinterlässt zwei trauernde, erwachsene Töchter, Sarah und Hope, und eine Ehefrau,
Ursula, die ncht ganz so betroffen ist. Sarah wird ein paar Wochen später gebeten, eine Biographie über ihren
Vater zu schreiben und stößt bei ihrer Recherche auf Unfassbares: Ihr Vater hieß nicht immer Candless und seine
Familiengeschichte war nur erfunden. Aber warum?
Rezension
Mehr Drama als Krimi entwickelt sich nach dem Tod des Hausherrn, der von seinen Töchtern, beide um die 30,
abgöttisch geliebt wurde. Benehmen tun sie sich aber wie 12jährige, spielen ihr albernes Scherenspiel und weder
ihre Beziehungen noch ihr Verhalten sind von Reife geprägt. Sarah lässt sich von einem Mann pimpern, den sie
nicht einmal mag und Hope ist völlig verblendet, was ihren Vater betrifft. Hätte ich ein gutes Haar an den Protagonisten gefunden, hätte ich es ihnen gelassen. Aber selbst die Mutter dieser beiden Egomaninnen mochte ich kein
Stück - 35 Jahre sag ich da nur. Dazu käme noch die Tatsache, dass die Autorin die Logik so lange biegt, bis sie
bricht. Johns Angehörige sollen nie ein Bild von ihm in der Zeitung oder wo auch immer gesehen haben, obwohl er
sogar Preise gewonnen hat?! Spätestens bei seinem Tod müssten sie's auf jeden Fall mitbekommen haben! Dabei
war Johns Bruder sogar ein begeisterter Leser seiner Bücher. Zufällig hat er genau das eine nicht gelesen -
wovon es handelt hätte er wiederum mit Sicherheit aus der Presse erfahren. Normalerweise. Hier scheint nichts
normalen Regeln zu folgen, weshalb auch dieser Quatsch "er hatte sich verliebt" seinen Platz hat - in einen Hinterkopf verliebt, klar. Außerdem konnte man sich schon lange vorher denken, worauf das ganze hinauslaufen wird
und es ist einem egal. Hätte ich auch nur ein Fitzelchen Empathie für die Figuren in mir gefunden oder hätte ihnen
die Autorin gute Seiten angedichtet, wäre das vielleicht anders gewesen. Doch so ist es einfach unzulänglich.